Kanada Python tötet zwei kleine Jungen im Schlaf

Campbellton/New York · Gruselige Attacke in Kanada: Mitten in der Nacht kriecht ein Python in das Zimmer zweier schlafender Jungen. Am Morgen sind die Kinder tot. Die Schlange stammte wohl aus einer Reptilien-Handlung. War das Ganze ein tragisches Unglück - oder was steckt dahinter?

Python erwürgt Halter: Wenn Tiere Menschen gefährlich werden
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Foto: AP

Ein fast fünf Meter langer Python soll zwei schlafende Jungen in Kanada erwürgt haben. Die fünf und sieben Jahre alten Kinder seien am Montagmorgen (Ortszeit) tot in einer Wohnung in der Kleinstadt Campbellton in der ostkanadischen Provinz New Brunswick gefunden worden, teilte die Polizei mit. Die beiden hätten bei einem Freund übernachtet, dessen Vater eine unter der Wohnung gelegene Reptilien-Handlung betreibt. Der Vater hatte auch den Notruf am Morgen abgesetzt.

"Von der Schlange erdrosselt"

Ersten Ermittlungen zufolge sei die rund 45 Kilogramm schwere Schlange, ein aus Afrika stammender Nördlicher Felsenpython, in der Nacht aus dem Laden entwichen und über das Lüftungssystem in die Wohnung gekrochen, teilte die Polizei mit. "Wir glauben, dass die Jungen von der Schlange erdrosselt wurden." Der Freund der beiden und sein Vater, die in anderen Zimmern geschlafen hatten, blieben unverletzt. Die Mutter der beiden Jungen wohne nicht weit entfernt in dem Städtchen mit rund 7000 Einwohnern.

Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um herauszufinden, ob der Vorfall ein Unglück war, oder ob es noch andere, womöglich sogar kriminelle Hintergründe geben könnte. Was damit gemeint sein könnte, sagten die Behörden nicht. Den Python konnten die Beamten finden und in Gewahrsam nehmen. Eine Autopsie der Leichen der beiden Jungen soll in Kürze Klarheit über die Todesursache bringen. "Das ist eine Tragödie", sagte Campbelltons stellvertretender Bürgermeister Ian Comeau dem TV-Sender CBC. "Die ganze Stadt ist geschockt."

Python aufgeschreckt

Die Schlange sei wahrscheinlich nicht zu den Kindern gekrochen, um sie zu fressen, sagte die Betreiberin eines privaten Reptilien-Zoos in Ontario, Lisa Janes, der CBC. Schlangen sähen Menschen normalerweise nicht als Futter an. Möglicherweise sei der Python aufgeschreckt worden oder habe etwas anderes in dem Raum gerochen, was eher auf seiner Speisekarte steht.

Erst 2009 hatte New Brunswick seine Vorgaben zum Import exotischer Haustiere wie Schlangen oder Echsen gelockert. Das ermöglichte es laut CBC auch Zoohandlungen, nicht-giftige Schlangen von bis zu drei Metern Länge an Privathalter zu verkaufen.

(dpa)
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