Rechtsextremist nicht ausreichend qualifiziert Breivik scheitert mit Bewerbung für Politikstudium

Oslo · Der norwegische Attentäter Anders Behring Breivik ist mit seiner Bewerbung für ein Politikstudium an der Universität Oslo gescheitert.

Der Fall Breivik - vom Massaker bis zum Urteil
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Foto: dapd, Frank Augstein

Brevik sei "nicht ausreichend qualifiziert, um ein Studium der Politikwissenschaften aufzunehmen", sagte Universitätsrektor Ole Petter Ottersen am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Dem Rechtsextremisten, der derzeit eine Haftstrafe von 21 Jahren verbüßt, sei die Entscheidung in einem Standardschreiben dargelegt worden.

In Norwegen wählen die Universitäten Bewerber auf Grundlage ihrer Noten in den Schulabschlussexamen aus. Wie gut die Noten sein müssen, um zugelassen zu werden, ändert sich von Jahr zu Jahr.

Kurse via Fernstudium

Breivik hatte in seiner Jugend die weiterführende Schule abgebrochen und sich stattdessen als Geschäftsmann versucht. Da ihm die Hochschulreife fehlt, kann er an einer Universität keinen Abschluss machen. Er hat aber grundsätzlich die Möglichkeit, im Fernstudium verschiedene Kurse zu belegen. Vor rund einer Woche bestätigte die Universität Oslo den Eingang einer Bewerbung Breivik für ein Studium der Politikwissenschaften.

Breiviks Anwältin Vibeke Hein Bära sagte AFP, ihr Mandant lerne im Gefängnis, um einen besseren Schulabschluss zu erreichen. "Er sammelt Punkte, um an der Universität studieren zu können", sagte Hein Bära. Den Sommer über habe sich Breivik mit Mathematik befasst, später werde er sich anderen Fächern zuwenden.

21 Jahre Haft

Der heute 34 Jahre alte Breivik hatte im Juli 2011 zunächst im Regierungsviertel der norwegischen Hauptstadt Oslo mit einer Autobombe acht Menschen getötet und danach in einem Jugendlager der Arbeiterpartei auf der Insel Utöya 69 Menschen erschossen. Am 24. August 2012 stufte ihn ein Gericht in Oslo als schuldfähig ein und verhängte die Höchststrafe von 21 Jahren Haft mit möglicher Verlängerung.

(AFP)
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