Tod des Kreml-Kritikers London untersucht Litwinenko-Tod nun öffentlich

London · Zum Tod des mit radioaktivem Polonium vergifteten Kreml-Kritikers Alexander Litwinenko in London wird es nun doch eine öffentliche Untersuchung geben. Das kündigte die britische Innenministerin Theresa May am Dienstag in London an.

Die Verschwörungstheorien um den Fall Litvinenko
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Foto: AFP

Die von der Witwe des 2006 gestorbenen Geheimagenten geforderte öffentliche Anhörung war bislang vom Innenministerium verweigert worden. Litwinenko hatte für den sowjetischen Geheimdienst KGB gearbeitet und war 2000 nach Großbritannien gekommen, wo er später für den britischen Geheimdienst MI6 aktiv gewesen sein soll. 2006 war er an einer Vergiftung mit Polonium gestorben.

Seine Witwe glaubt, dass der russische Staat ihren Mann ermorden ließ. Durch die Affäre um den Tod Litwinenkos waren die Beziehungen zwischen London und Moskau spürbar abgekühlt. Russland deckt aus britischer Sicht seit Jahren den von der britischen Staatsanwaltschaft identifizierten Hauptverdächtigen. Der ehemalige KGB-Mann Andrej Lugowoi sitzt als Abgeordneter in der Duma und genießt Immunität.

Großbritannien fordert nach dem mutmaßlichen Abschuss eines Passagierjets in der Ostukraine besonders laut schärfere Sanktionen gegen Moskau. Zehn Briten waren dabei gestorben. Premierminister Cameron hat die EU aufgefordert, ihr Verhältnis zu Russland grundsätzlich zu ändern, falls der russische Präsident Wladimir Putin die prorussischen Separatisten in der Ukraine weiter unterstützen sollte.

(dpa)
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