Fußball "Es wird bis Saisonende eng bleiben"

Xanten · Der Trainer des Oberligisten SV Sonsbeck über eine Vorbereitung, die keine war, die drei neuen Spieler und die sportliche Zukunft der Rot-Weißen. Ob der Coach dem SVS über den Sommer hinaus treu bleibt, steht noch nicht fest.

 Sonsbecks Trainer Horst Riege im Gespräch mit Mittelfeldspieler Bendedikt Möllenbeck.

Sonsbecks Trainer Horst Riege im Gespräch mit Mittelfeldspieler Bendedikt Möllenbeck.

Foto: Armin Fischer

Sonsbeck An diesem Sonntag setzt sich für die Oberligisten die Meisterschaft fort. In den 18 ausstehenden Spielen möchte der SV Sonsbeck noch so oft punkten, dass am Saisonende der Nichtabstieg gefeiert werden kann. Derzeit trennen die Rot-Weißen zwei Zähler vom 13. Platz, der den sicheren Klassenerhalt bringt. Die Rheinische Post traf sich im Willy-Lemkens-Sportpark mit Horst Riege, der den SVS seit Januar 2010 trainiert.

Herr Riege, welche Trainingsinhalte sind wegen der verschneiten und frostigen Vorbereitung auf der Strecke geblieben?

Horst Riege Eigentlich ist alles auf der Strecke geblieben. Weder im taktischen noch im konditionellen Bereich war an ein vernünftiges Training zu denken. Es kam eher einer Beschäftigung gleich, damit wir kein schlechtes Gewissen haben müssen. Meine Trainerkollegen hatten ähnliche Bedingungen, so dass keine Mannschaft in der Oberliga im Vorteil sein dürfte.

Ihr Ruf nach Verstärkungen wurde erhört. Lukas Weiß, Sebastian Schulz und Jonas Kremer gehören nun zum Kader. Inwiefern helfen diese Spieler weiter?

Riege Wir haben mit Schulz und Kremer Alternativen für die Offensive gefunden. Im vorderen Bereich haperte es in der Hinrunde im Abschluss, weniger im Erspielen von Chancen. Erneute längere Ausfälle von Danny Rankl oder Manfred Wranik lassen sich nun besser auffangen. Und durch seinen Beruf als Polizist steht fast jeden Sonntag hinter Lutz Pastoors ein Fragezeichen. Weiß hat in der Defensive seine Stärken auf der linken Seite. Er bringt eine gute Einstellung mit und kann als Verpflichtung für die Zukunft angesehen werden.

Was sind Kremer und Schulz für Spielertypen?

Riege Ich verfolge die Karriere von Jonas Kremer schon seit längerer Zeit. Erstmals habe ich ihn vor etwa vier Jahren im Trikot des VfB Uerdingen gesehen, als er in einer Partie vier Tore schoss. Er kann für Rankl, aber auch neben Rankl oder hinten den Spitzen spielen. Jonas ist ein Junge, der Geborgenheit und ein intaktes Umfeld braucht. Das findet er in Sonsbeck. Sebastian Schulz ist von Haus aus Abwehrspieler, aber in der Offensive flexibel einsetzbar. Im Kreis-Pokalspiel beim VfL Rheinhausen ist er mir als Angreifer aufgefallen, als er das einzige Tor gegen uns schoss. In Fischeln in der Oberliga hat er sich als Stürmer zwar nicht durchsetzen können, aber uns hilft er garantiert weiter. Auch Sebastian ist eine Verpflichtung für die Zukunft. Denn im Sommer wird es beim SV Sonsbeck einen personellen Umbruch geben — so oder so. Wenn man jetzt schon anfängt, sich umzuschauen und nicht erst im April, kann das nur von Vorteil sein.

Bleibt Sie denn an Bord?

Riege Wegen der zeitweise hektischen Vorbereitung mit Testspielabsagen und der Suche nach neuen Spielern hat es diesbezüglich noch keine konkreten Gespräche mit dem Vorstand gegeben. Fakt ist, dass ich mich in Sonsbeck immer noch wohl fühle und mir die Arbeit gerade mit den jungen Spielern sehr viel Spaß macht. Es ist toll mitzuerleben, wie sich ein Tobias Esper, Kristof Prause oder Jonas Gerritzen entwickeln. Auch in der zweiten Mannschaft spielen Jungs mit Potenzial. Ich traue Trainer Thomas Dörrer zu, dass er das Team in die Landesliga führt.

Zurück zur Gegenwart. Wie viele Punkte benötigt der SVS für den Klassenerhalt?

Riege Die 21 Punkte, die wir bis jetzt geholt haben, reichen nicht. Nein, Spaß beiseite, es wird bis zum Saisonende eng bleiben. So hat das Schlusslicht Wülfrath an die zehn Spieler geholt. Aber auch Mannschaften, die über uns stehen, müssen aufpassen.

RENE PUTJUS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP/rl)
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