Sonsbeck Sonsbeck lockt Schülerlotsen mit Prämie

Sonsbeck · Nach dem Aus für die Hauptschule braucht's Eltern oder Großeltern für die Schulwegsicherung.

 Ihr Einsatz für einen sicheren Schulweg endet jetzt (von links): Daniela Paßens, Wilfried Höfer und Birgit Enters.

Ihr Einsatz für einen sicheren Schulweg endet jetzt (von links): Daniela Paßens, Wilfried Höfer und Birgit Enters.

Foto: Fischer

Jahrelang haben Schüler der Hauptschule ehrenamtlich dafür gesorgt, dass Grundschüler morgens und mittags sicher über die Hochstraße kommen. Wenn die Hauptschule jetzt ausläuft und das Gebäude Teilstandort der Gesamtschule Xanten-Sonsbeck ist - hier werden die Klassen fünf bis sieben unterrichtet -, gibt es keine Schülerlotsen mehr. Denn die Gesamtschüler sind zu jung, um diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen. Zwar tragen nach wie vor Eltern die Verantwortung dafür, dass ihre Zöglinge unbeschadet zur Grundschule kommen. Aber das "gehört auch zum Erziehungsauftrag der Schule", so Martin Nenno, Leiter der Johann-Hinrich-Wichern-Grundschule.

In einer Fragebogenaktion hatten Elternpflegschaft und Rektor im November die Eltern der 278 Schüler unter anderem gefragt, ob sie sich vorstellen könnten, sich in der dunklen Jahreszeit an der Schulwegsicherung zu beteiligen. 18 Eltern haben ihre Bereitschaft signalisiert - davon übriggeblieben sind aber nur drei: Birgit Enters, Daniela Paßens und Wilfried Höfer schieben noch bis Freitag, 7. April, morgens von 7.40 Uhr bis 8 Uhr Dienst am Übergang in Höhe der alten Post. "Viele Autofahrer halten frühzeitig an, wenn sie die Kinder dort stehen sehen", lobt Birgit Enters. Allerdings gebe es auch Autofahrer, "die gucken wirklich nicht hin", ergänzt Wilfried Höfer. Was alle drei festgestellt haben: Es sind immer die gleichen sechs bis sieben Kinder, die nicht zu einem der empfohlenen gesicherten Übergänge kommen, sondern da die Hochstraße queren, wo sie immer rübergegangen sind. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, auch wenn Sonsbeck in der Verkehrsunfallstatistik vollkommen unauffällig ist, wie Bürgermeister Heiko Schmidt betonte.

Gemeinsam mit Fachbereichsleiter Manfred van Rennings und Rektor Martin Nenno dankte Schmidt den Eltern für ihren Einsatz mit einem Blumenstrauß und Karten, die Laura und Jannis, Schüler der Klasse 2 b, gemalt hatten. Außerdem nutzen sie die Gelegenheit, noch mal an die Eltern zu appellieren, sich an der Schulwegsicherung zu beteiligen. "Trainieren Sie mit Ihren Kindern den Schulweg, sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder die gelbe Warnweste tragen", so der Appell des Bürgermeisters. Er bittet Eltern oder Rentner, sich als Schülerlotsen zu engagieren. Die Gemeinde will dafür eine kleine Aufwandsentschädigung zahlen - fünf Euro pro Einsatz.

Wer mithelfen möchte, dass Kinder sicher zur Grundschule kommen, kann sich bei Manfred van Rennings melden (Tel. 02838 36110).

(RP)
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