Xanten Facebook hilft Xantens Pendlern

Xanten · Per Anhalter fahren ist von gestern. In der Internetgruppe "Mitfahrgelegenheiten Xanten" kann man seine Fahrten organisieren.

 Facebook macht es möglich: Heinz Echterbruch nimmt in der nächsten Zeit Sabine Wassermann mit nach Wesel.

Facebook macht es möglich: Heinz Echterbruch nimmt in der nächsten Zeit Sabine Wassermann mit nach Wesel.

Foto: Armin Fischer

Pendler, die von Xanten aus von A nach B möchten und kein Auto haben, wissen ein Lied davon zu singen: Die Busanbindung in die Städte der Umgebung lässt vielfach zu wünschen übrig. Diese Erfahrung machte auch Sabine Wassermann. "Künftig muss ich morgens nach Wesel. Doch der Bus um sieben ist zu früh, weil ich die Kinder zur Schule bringen muss. Der um acht ist zu spät."

Da kam ihr — auch angesichts der hohen Spritpreise — die Idee, auf der Internetplattform Facebook eine Gruppe "Mitfahrgelegenheiten Xanten" zu gründen. Gedacht ist das Angebot sowohl für jene, die nur für einen Abstecher in eine andere Stadt wollen, als auch für Nutzer einer ständigen Fahrgemeinschaft.

Über den bisherigen Erfolg kann Sabine Wassermann nur spekulieren, weil darüber kein Buch geführt wird und die konkrete Absprache durch privaten Kontakt erfolgt. 113 Mitglieder sind immerhin schon dabei. Sie selbst hat ihr "Taxi" gefunden. Seit einigen Montag an fährt sie mit dem Xantener Heinz Echterbruch nach Wesel, die Rückfahrtgelegenheit muss noch organisiert werden.

Die 41-Jährige sieht ein großes Ausbaupotential für das Angebot. Jeden Morgen, argumentiert sie, fahren Tausende von Berufspendlern auf die rechte Rheinseite, nach Kleve oder in Richtung Krefeld/Düsseldorf. "Warum soll man sich nicht zusammenschließen und jemanden mitnehmen? Warum nicht an einem Samstag gemeinsam nach Oberhausen ins Centro fahren?", fragt die gelernte Bürokauffrau, die sich in Wesel zur Mediengestalterin umschulen lässt. Früher versuchten junge Menschen per Anhalter zur Disco zu kommen; nun könne man so etwas über Facebook organisieren. Das sei doch eine gute Möglichkeiten, um aus Xanten rauszukommen.

Ihr Mitfahrangebot gibt es auf Facebook erst seit wenigen Wochen. Knapp ein halbes Jahr länger hat ihre Gruppe "Jobbörse für Xanten" Bestand. "Viele Stellen werden durch Mundpropaganda und stille Post vergeben", sagt die Xantenerin. Nun kann jedes Mitglied der geschlossenen Gruppe via Internet ein Arbeitsangebot eintragen, wenn er davon gehört hat, oder freie Stelle abfragen. Zu den 470 Mitgliedern gehören auch Arbeitgeber, die auf diesem Weg eine freie Stelle besetzen möchten.

(kump)
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