Xanten Karneval total auf Xantens Straßen

Xanten · "Freche Augen, roter Mund, beim XBK küsst man sich gesund": Das war das Motto des Xantener Blutwurstsonntagszug, der gestern Tausende in die Innenstadt lockte. Zehn Wagen, 20 Fußgruppen und sieben Musikkapellen machten mit.

Xantener Blutwurstsonntag 2014
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Xantener Blutwurstsonntag 2014

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Wo sich Pirat, Zwerg und Prinzessin am Straßenrand in Stimmung schunkeln, ist der Blutwurstsonntagszug nicht mehr weit. Zum 24. Mal rollte gestern der bunte Lindwurm des Xantener Blutwurstkomitees durch die Domstadt. Bei herrlichem Sonnenwetter säumten tausende Jecken die Straßen entlang des Zugweges. Mit zehn Wagen, 20 Fußgruppen und sieben Musikkapellen fiel der Umzug etwas kleiner aus als in der Vergangenheit, doch die Akteure begeisterten wie gewohnt mit kreativ gestalteten Wagen und tollen Kostümen.

"Freche Augen, roter Mund, beim XBK küsst man sich gesund" lautete das jecke Motto. Schon zwei Stunden vor Beginn des Umzugs wurde auf dem Markt und in den Straßen gefeiert. Einige Anwohner hatten Stehtische aufgebaut und die Vorgärten mit Luftballons geschmückt. Pünktlich um 14 Uhr startete der Zug ab Erprather Weg in Richtung Europaplatz.

Karneval 2014: Büttensitzung der "Rhinberkse Jonges"
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Karneval 2014: Büttensitzung der "Rhinberkse Jonges"

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Weiter ging es über die Kurfürsten-, Mars- und Orkstraße bis zur Endstation am Ostwall. Überall feierten kostümierte Narren am Straßenrand und jubelten den Wagen und Fußgruppen zu. "Die Vorbereitung ist das Schönste am Karneval. Der Tag heute ist das Highlight", sagte Martin Schindler. Mit 40 Erwachsenen und Kindern zieht die Nachbarschaft der Marie-Currie-Straße seit über zehn Jahren beim Blutwurstsonntagszug mit. Diesmal waren sie als Eskimos unterwegs. Die Freunde um Felix Jansen reisten sogar aus verschiedenen Teilen Deutschlands an, um zum dritten Mal beim Umzug in ihrer Heimatstadt dabei sein zu können.

Als "Superhelden" mit einem umgebauten Grill als Handwagen zogen die Freunde aus, um Xanten vor Bedrohungen aller Art zu retten. "Wir starten mit vollem Antrieb in den Karneval", so Jansen. "Vynen wird zur Geisterstadt, Xantens Prunk macht die Dörfer platt", reimten die Alten Herren vom SV Vynen, die als Untote durch die Straßen fuhren. Der FZX gab sich zum 40-jährigen Jubiläum "Sturm- und Strunk-erprobt" und brachte eine ganze Schar jecker Matrosen auf Kurs. Aus Obermörmter kam eine Gruppe lustiger Gartenzwerge. "Bei uns kann jeder mitmachen, der gerne Karneval feiert", erzählte Patricia Ullenboom. Zur Stärkung hatten die munteren Zwerge einen gehaltvollen Gesundheitstrunk an Bord. "Multivitaminsaft mit Wodka", verriet Ullenboom. Für dringende Fälle hatten die Jecken sogar eine Toilette im Wagen eingebaut. Kuschelig warm hielten die tierisch guten Kostüme der Gruppe "Noahs Schafe". "Ohne uns ist alles doof", fand der lustige Freundeskreis. "Nach dem Umzug treffen wir uns alle auf dem Markt. Dann wird weitergefeiert", berichtete Thorsten Dietz.

Eine witzige Kostümidee hatten auch die Frauen um Obermöhne Hilde Joswig. Als Schwarm bunter Kraken sorgten sie für ein farbenfrohes Bild. Ein "Verrückter Bauernhof" erntete zuerst irritiertes Staunen und dann viel Gelächter, als neben Kamelle Frühlingszwiebeln statt Blumen in die Menge flogen. Auch das Kinderprinzenpaar Markus I. und Josephine I. warf, was das Wurfmateriallager des XCV-Wagens hergab. Als auswärtige Gäste waren unter anderem dabei der ACC-Elferrat und das Männerballett aus Appeldorn sowie die Duisburger Musketiere. Schlusslicht des Umzugs bildete wie immer das XBK, das "Helau" rufend satte 26 Zentner Blutwurst unters Volk brachte. Nach dem Umzug stieg der große Blutwurstsonntagsball im Partyzelt.

(krsa)
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