Xanten/Rheinberg/Alpen/Sonsbeck Strenge Kontrollen zu Karneval angesagt

Xanten/Rheinberg/Alpen/Sonsbeck · Glas und Alkohol bei Jugendlichen sind bei den Umzügen tabu. Polizei und Kommunen wollen hart durchgreifen.

Ob der Kinderkarnevalszug in Alpen, Blutwurstsonntagszug in Xanten oder Stadthaussturm in Rheinberg: Kamelle, Kostüme und vor allem Spaß für die Kleinen sind angesagt. Krawall und Komasaufen sind dagegen nicht erwünscht. Letztes Jahr, so das Alpener Karnevals Komitee (AKK), haben die Maßnahmen gegen die betrunkenen Spaßverderber bereits gut funktioniert. Auch morgen soll mit Security, Glasverbot sowie verantwortungsvollem Verhalten ein schöner Kinderkarnevalszug bereitet werden.

Kein Alkohol an Kinder und Jugendliche! Als Plakatspruch an den Wagen und auf Kalenderkarten unter die Menge gebracht, soll dieser Grundsatz nicht nur beim Alpener Zug allgegenwärtig sein. Auch von den Zugteilnehmern wird verantwortungsvolles Verhalten erwartet. "Keiner hat etwas dagegen, wenn sich ein Erwachsener ein Bierchen gönnt. Das muss aber nicht so öffentlich sein. Jemand, der auf dem Wagen rumgrölt und dem man von weitem ansieht, dass er kaum noch stehen kann, muss bei einem Kinderkarnevalszug einfach nicht sein", sagt der AKK-Vorsitzender Sven Thiesies.

Gleich ob an Jugendliche oder Erwachsene — das Verteilen von Alkohol aus den Wagen an das Publikum ist verboten. Zur Durchsetzung der Regeln ist ein Security-Team schon drei Stunden vor Zugbeginn vor Ort. Sein Augenmerk liegt besonders auf Einhaltung des Glasverbots. Wer mit einer Flasche erwischt wird, muss entweder den Platz verlassen oder die Flasche samt Getränk entsorgen. An der Sparkasse stehen Glascontainer. Dort sind auch die Securityleute verstärkt präsent.

"Der Platz rund um die Sparkasse ist immer noch ein Problempunkt. Dort treffen sich die Jugendlichen zum Saufen", erklärt Geschäftsführer Holger Kuhnen. Deswegen sollen die Wagen dort möglichst zügig vorbeifahren, anstatt die Meute mit lauter Musik und Kamelle noch anzuheizen. "Die letztjährigen Aufräumarbeiten zeigten, dass die Bonbons dort eh nur auf dem Boden landen. Da kann man das Wurfmaterial lieber den Familien zuwerfen", ergänzt Thiesies.

Die Stadt Xanten will dem Alkoholmissbrauch ebenfalls einen Riegel vorschieben. Tobias Fuß, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung kündigt an, dass zahlreiche Kräfte von Polizei und Ordnungsamt in Xanten im Einsatz sein werden, um für einen sicheren Blutwurstsonntagzug zu sorgen. Ein besonderes Augenmerk werden die Einsatzkräfte auf jugendliche Karnevalisten legen. Fuß: "Ab 16 Jahren ist der Verzehr von Bier, Wein und Sekt erlaubt, ab 18 Jahren dürfen auch Spirituosen und Tabakwaren konsumiert werden. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürften in der Öffentlichkeit keinen Alkohol konsumieren. Wichtig: Auch volljährige Personen, die Alkohol an Minderjährige abgeben, begehen einen Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz und müssen mit empfindlichen Strafen rechnen."

Auch die Stadt Rheinberg unterstützt die Jugendschutzkampagne des Kreises, Motto: "Stop! Kein Alkohol an Kinder und Jugendliche. Ich mache mit!" Elternbriefe sowie Karten mit dem Jugendschutzgesetz und Verhaltenstipps wurden in weiterführenden Schulen an Schüler der Klassen 7 bis 10 verteilt. "Seien Sie Vorbild durch Ihren eigenen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol!", lautet der Appell an die Eltern. Was viele nicht wissen: "Bereits zwei Esslöffel hochprozentiger Schnaps können zu Vergiftungen führen." Wichtig sei es, im er im Gespräch mit den Söhnen und Töchtern zu bleiben. Wer nicht mehr weiter wisse, finde Unterstützung bei den örtlichen Beratungsstellen oder bei der Sucht & Drogen Hotline der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 01805 313031.

(RP)
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