Xanten Bäume sollen Alleenradweg schützen

Xanten · Bisher arbeiteten Landwirte oft bis zum Wegesrand. Die Stadt Xanten will die Randstreifen nun stärker sichern.

 Volker Steck zeigt am Alleenradweg mit dem Zollstock, was zwei Meter Abstand bedeuten. Er hat mit einem Bürgerantrag die Nutzung des Streifens für den Naturschutz eingefordert.

Volker Steck zeigt am Alleenradweg mit dem Zollstock, was zwei Meter Abstand bedeuten. Er hat mit einem Bürgerantrag die Nutzung des Streifens für den Naturschutz eingefordert.

Foto: C. Reichwein

Bei der Wahrung ihrer Grundbesitzinteressen hat die Stadt bislang Langmut bewiesen, wenn es um die Streifen rechts und links des Alleenradweges ging. Vielfach gehören ihr jeweils drei Meter rechts und links des Weges. Doch oft haben sich Landwirte mit ihrem Gerät immer weiter an den Rand herangewagt und Stück für Stück umgepflügt und dort gesät. Damit soll jetzt Schluss sein.

Die Stadt will sich die Randstreifen zurückholen. Einen schmaleren Streifen will sie mähen und mulchen, ein breiterer soll ganz der Natur überlassen bleiben. Das Pflanzen von 100 weiteren Bäumen entlang des Weges war ohnehin schon für dieses Jahr geplant.

Volker Steck hatte den Stein ins Rollen gebracht, als der Xantener in einem Bürgerantrag an den Rat die Nutzung des Streifens für den Naturschutz einforderte. "In der Praxis wird bislang ein erheblicher Teil von Landwirten untergepflügt, manchmal bis an den Unterbau des Weges", beklagt er. "Statt drei Meter stehen wir dann vor einem 50 Zentimer schmalen Streifen. Schotter liegt in der Ackerfurche, lose Grenzsteine neben dem Weg."

Der Verlust von Brach- und Grünflächen seien aber ein Hauptproblem für den Artenschutz. Naturbelassene Saumbiotope wie am Alleenradweg seien häufig die letzten Refugien für viele Tier- und Pflanzenarten, Lebensraum für heimische Wildkräuter, Insekten, Kleinsäuger, Spinnen. Sie sind Brutplatz, Überwinterungsmöglichkeit, Deckung und Futterlieferant.

Die Stadtverwaltung hat zwischenzeitlich mit den Landwirten der angrenzenden Äcker, wie sie sagt, aufwendige und sehr zeitintensive Gespräche geführt. Insbesondere bei den Landwirten sei sie auf teils entschiedenen Widerspruch gegen die Anpflanzung der 100 Bäume gestoßen, schreibt sie in ihrem Bericht an die Ausschussmitglieder.

Aber die Verwaltung befürwortet den Antrag von Volker Steck und will einen Teil der Streifen bearbeiten und einen breiteren Teil brachliegen lassen, damit natürlicher Wildwuchs und ein naturbelassener Lebensraum entsteht.

Im Planungsausschuss legte Birgit Mölders (CDU) der Stadt nahe, sicherzustellen, dass später nicht wieder mehr und mehr an den Radweg herangepflügt wird.

(kump)
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