Politik in Wülfrath Stellvertreter will auf Chefsessel

Wülfrath · Andreas Seidler (CDU) möchte im Herbst die Nachfolge von Claudia Panke antreten

 Der stellvertretende Bürgermeister und gebürtige Wülfrather Andreas Seidler (CDU) möchte nun den Chefsessel erklimmen. Die bisherige Rathauschefin, Claudia Panke, hatte angekündigt, nicht mehr antreten zu wollen.

Der stellvertretende Bürgermeister und gebürtige Wülfrather Andreas Seidler (CDU) möchte nun den Chefsessel erklimmen. Die bisherige Rathauschefin, Claudia Panke, hatte angekündigt, nicht mehr antreten zu wollen.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Wülfrath (hba) Auch in Wülfrath gibt es einen ersten Kandidaten für das Bürgermeisteramt: Auf einer Pressekonferenz nach ihrer Klausurtagung gab die CDU bekannt, dass Parteivorstand und Fraktion einstimmig Andreas Seidler als Amtsanwärter gewählt haben. Die Mitgliederversammlung muss Ende März allerdings noch zustimmen.

Seidler ist Stadtverbandsvorsitzender der CDU und stellvertretender Bürgermeister. „Die einstimmige Wahl hat mich sehr gefreut“, so Seidler. „Einmal Bürgermeister zu sein war schon immer mein Lebenstraum“, verrät er. Schon im fünften Schuljahr habe sein Politiklehrer ihm diese Zukunft voraus gesagt. Fraktionsvorsitzender Axel Effert ergänzt: „Wir freuen uns, dass jemand aus unseren eigenen Reihen, der sich in der Stadt auskennt, so mutig ist. Wir sind glücklich und gespannt.“

Was sein Wahlprogramm betrifft, möchte Seidler der Mitgliederversammlung nicht vorgreifen: „Wir haben aber schon für das Wahlprogramm gearbeitet. Viele haben sich eingebracht, es hatte etwas von Aufbruchstimmung“, berichtet er. Das Wahlkampf-Motto seiner Partei: „Mehr für Wülfrath“. „Von Wülfrathern für Wülfrather“, erläutert Effert. „Es entwickelt sich was bei uns. Jung und Alt, Mann und Frau machen mit. Der Begriff Volkspartei muss für Wülfrath nochmal neu definiert werden“, meint er.

Das Motto „Mehr für Wülfrath“ habe für die Partei mehrere Bedeutungen: „Mehr Wohnraum, mehr Einkaufsmöglichkeiten, mehr Arbeitsplätze, aber auch mehr Ehrenamt.“

Kurzfristig sei der Haushalt 2020 nicht mehr zu retten, nicht in die „schwarze Null“ zu bringen. „Wir müssen aber Maßnahmen ergreifen, damit langfristig – möglichst bis 2023 - ein Ausgleich geschaffen wird.“

Die Verwaltung sage viel zu oft, dass etwas nicht geht. Man sei es leid, das zu hören. „Wir wollen hören: ,So geht es!‘“ Verwaltung sei immer auch Ermessenssache. „Großzügig sein kann man, wenn jemand hinter einem steht. Aber wenn die Angst vor Fehlern zu groß ist, fehlt der Mut, positive Entscheidungen zu treffen.“

Ebenfalls zu oft werde Geld für externe Beratungen ausgegeben, obwohl laut CDU - wie im Falle des Beleuchtungskonzepts – preisgünstigere Lösungen mit eigenen Experten möglich seien. Auch beim Thema Radwege passiere zu wenig.

Personalmangel sei kein Argument, so der Landtagsabgeordneter Martin Sträßer. „Was die Personalkosten pro Einwohner betrifft, liegt Wülfrath eher über dem Durchschnitt vergleichbarer Kommunen im Kreis“, so Sträßer. „In den vergangenen zehn Jahren kam immer mehr dazu. Bei der Jugendhilfe zum Beispiel haben sich die Kosten von acht auf 14 Millionen Euro erhöht.“

Bei Gewerbe- und Einkommenssteuer-Einnahmen sei das eher umgekehrt, da bewege sich die Stadt auf den unteren Plätzen. Deshalb will die Partei die „Strategie 22 plus“ voran treiben, um eine Haushaltskonsolidierung zu erreichen. „Wir brauchen mehr Einwohner. Die Einkommenssteuer ist ein großer Posten, mit der bestehenden Verwaltung könnten mehr Einwohner bedient werden“, ist sich Effert sicher. Abgesehen von der langfristigen Regionalplanung, müssten jetzt schon Baulücken geschlossen werden– etwa am Düsseler Tor, am Sportplatz Düssel oder In den Eschen im Bereich des ehemaligen Flüchtlingsheims. „Es passiert aber gar nichts.“

Außerdem fordert auch die CDU mehr Wirtschaftsförderung – wobei „tote“ Gewerbeflächen reaktiviert oder neue im Regionalplan ausgewiesen werden sollen. Die Kosten für den Bau von neuer Feuerwache (20 Mio. Euro) und Bauhof (10 Mio. Euro) hält die Partei für zu hoch. Das VHS-Gebäude hingegen hätte laut CDU verkauft werden können.

Seidler ist seit 16 Jahre politisch aktiv, verheiratet und hat ein Kind.

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