Im Bürgerverein regt sich Protest Stadt erwägt neue Bebauung in Düssel

Wülfrath · Im Ortsteil könnte Wohnraum für 800 Menschen entstehen. Die Bebauung des Sportplatzes liegt auf Eis.

 Vor der 50-Jahr Feier des BV waren Gründungsmitglied Axel Neubauer, 1. Vorsitzender Thomas Kaulfuß und Klaus Koslick noch gut gelaunt. Die Resonanz auf das Sommerfest war jedoch schlecht.

Vor der 50-Jahr Feier des BV waren Gründungsmitglied Axel Neubauer, 1. Vorsitzender Thomas Kaulfuß und Klaus Koslick noch gut gelaunt. Die Resonanz auf das Sommerfest war jedoch schlecht.

Foto: Blazy, Achim (abz)

In der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins Düssel konfrontierten Mitarbeiter der Verwaltung die  Mitglieder mit der Bebauungsabsicht einer rund zehn Hektar großen, bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche an der Düsseler Straße.

Noch hat die Bebauung des alten Sportplatzes in Düssel  nicht begonnen, da werden die Bürger schon mit dem nächsten Wohnprojekt konfrontiert. An der Düsseler Straße könnte in den kommenden Jahren Häuser für bis zu 800 Einwohner entstehen. Bislang war das nie Thema, erst seit kurzem würden, auf Grund des bestehenden Flächenmangels für Wohnraum, vermehrt neue potentielle Areale als Allgemeiner Siedlungsbereich (ASB) anerkannt werden, erklärte Michael Kumpf  von der städtischen Bauaufsicht den überraschten Zuhörern. In Wülfrath kämen drei Bereiche in Frage: Die zehn Hektar große Fläche in Düssel, ein Areal am Flehenberg und ein weiteres In den Eschen.

„Düssel hat für Wülfrath eine besondere Bedeutung, ein Alleinstellungsmerkmal“, fuhr der Verwaltungsmitarbeiter fort. „Es ist eine gewachsene Dorfgemeinschaft mit  funktionierendem Vereinsleben und Kirchengemeinden, ein schützenswerter Ortsteil, ein Kleinod, das es zu schützen gilt. Wir wollen mit diesem Projekt natürlich dafür sorgen, dies zu erhalten.“

Eine Logik, die sich vielen der aufgewühlten Anwesenden nicht erschließt. „Mit 800 neuen Einwohnern erhält sich genau dieser Charakter ganz sicher nicht“, erzürnte sich eine Anwohnerin, ein älterer Herr forderte den Vorstand wütend auf, alles zu tun, um ein solches Baugebiet abzuwenden.  Und doch:  Der langjährige ehemalige Vorstandsvorsitzende Michael Becker brachte letztlich ein wenig Ruhe in die Diskussion. „Es geht hier um Zukunftsplanung.  Die Verwaltung steht ganz am Anfang, es gibt noch nichts Konkretes, daher ist es unangebracht, generell erst einmal gegen alles zu sein.“

Zum Thema alter Sportplatz kann Kumpf wenige Neuigkeiten verkünden. „Auf Grund enormer Personalengpässe hat sich noch nicht viel getan seit dem vergangenen Jahr. Eventuell müssen wir die Zufahrtsmöglichkeiten neu überarbeiten, nachdem von verschiedenen Seiten Bedenken geäußert wurden. Ganz sicher aber steht das Projekt ganz oben auf unserer Prioritätenliste für dieses Jahr.“

Wie sieht es aus mit der Fahrradanbindung an den neuen S-Bahnhof? „Wir werden einen rund 2,50 Meter breiten Gehweg mit Radnutzung auf der Dornaperstraße von Wülfrath in Richtung S-Bahnhof ausweisen. Das bedeutet, Radfahrer dürfen, müssen aber nicht den Radweg nutzen. Bedarf für einen Extraweg in die andere Richtung, bergrunter nach Düssel sehen wir nicht“, erklärt Stefan Holl vom Planungsamt. Wer die Kosten trage - ob Land oder Kommune, sei  noch nicht abschließend geklärt.

Das Jahr 2018 konnte der Bürgerverein mit einem leichten Plus abschließen, enttäuscht zeigte sich der Vorstand von den schlechten Besucherzahlen des Sommerfestes anlässlich den 50. Geburtstages im vergangenen September. „Es war ein perfekt organisiertes Fest, was uns viel Arbeit und Engagement gekostet hat“, sagt der Vorsitzende Thomas Kaulfuß frustriert, „aber die Resonanz war trotz sonnigem Wetter extrem schlecht.“

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