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Wülfrath Knorr-Bremse: Entscheidung steht noch aus

Wülfrath/München · Vermutlich Mitte des Jahres herrscht Klarheit, wie es am Standort in Wülfrath weitergeht.

(isf/dpa) Ein halbes Jahr nach dem Börsengang ist der Bremsenspezialist Knorr-Bremse weiter auf Erfolgskurs. Auf seiner Pressekonferenz in München berichtete das Unternehmen von einer starken Auftragslage. Zur Zukunft des Standorts Wülfrath äußerte man sich nicht konkret.

Der Münchener Konzern Knorr-Bremse (KB) als führender Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge hatte im Jahr 2016 die Wülfrather Tedrive Steering Systems GmbH übernommen und damit auch einen neuen Geschäftsbereich. Denn im Wülfrather Werk werden Lenksysteme für Nutzfahrzeuge gefertigt. Rund 400 Mitarbeiter sind am Standort beschäftigt. Weil der Konzern jüngst aber auch die Lenksystemsparte vom japanischen Maschinenbauer Hitachi übernommen hat, fürchten die Mitarbeiter, dass nun Arbeitsplätze nach Asien verlagert werden könnten. Daher hatte die Gewerkschaft IG Metall unlängst zu Protesten aufgerufen.

Befragt nach der Zukunft des Wülfrather Werks schloss Vorstandschef Klaus Deller auf der Pressekonfernenz in München nichts aus. „Es ist dem Rechnung zu tragen, wie wir am schnellsten zum Ziel kommen, eine Position in der Welt als Nutzfahrzeug-Lenkungshersteller zu erreichen“, sagte er. Es gebe verschiedene Szenarien, die mit allen Beteiligten diskutiert würden. „Bis Mitte des Jahres spätestens müssen wir wissen, wo es hingeht“, sagte Deller. Hakan Civelek, Erster Bevollmächtigter bei der IG Metall Velbert, kritisiert das Vorgehen des Unternehmens.

„Es heißt immer, man stehe in Gesprächen, doch worüber wird eigentlich gesprochen?“, fragt Civelek. „Wir warten sehnsüchtig auf eine Entscheidung zum Standort.“ Denn das Werk in Wülfrath sei gut aufgestellt. Man müsse sich aber darüber im Klaren sein, ob man dort weiter produziere, oder eben im Ausland. „Seit nunmehr 1,5 Jahren warten wir auf ein Zukunftskonzept von der Geschäftsleitung und werden hingehalten. Das ist ein respektloses Verhalten gegenüber den Beschäftigten“, sagt auch Ahmet Yildiz, Betriebsratsvorsitzender von KB SteeringSystems.

„Die Mitarbeiter werden in der Ungewissheit gelassen“, bekräftigt Civelek.

Bereits im vergangenen Oktober hatten Beschäftige am Standort Wülfrath demonstriert. Ergebnisse der Verhandlungen zwischen der Unternehmensleitung und dem Betriebsrat sollten eigentlich bereits im November präsentiert werden, waren dann aber verschoben worden. Laut Deller soll eine Entscheidung Mitte des Jahres fallen.

Die Hinhaltetaktik hat laut IG Metall System, denn die Beschäftigten sollen noch den hohen Auftragsbestand abarbeiten. Die Gewerkschaft kritisierte, dass Mitarbeiter zum Teil 42 Stunden ohne vollen Lohnausgleich arbeiten würden. Dies warf Deller zurück.

(isf mit dpa-Material)
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