Wüstenbussard in Wülfrath entflogen Die Suche nach Merlin geht weiter

Seit rund drei Wochen vermisst Uta Wittekind ihren Wüstenbussard Merlin.Doch die Falknerin hat die Hoffnung nicht aufgegeben.

 Der Wüstenbussard Merlin ist bislang noch nicht zu Falknerin Uta Wittekind zurückgekehrt.

Der Wüstenbussard Merlin ist bislang noch nicht zu Falknerin Uta Wittekind zurückgekehrt.

Foto: F. Thomas Mueller/F.Thomas Mueller

Der Greifvogel hatte sich bei einer Vorführung mit einem Kindergarten vom Handschuh lösen können und ist entflogen. Seitdem ist das amerikanische Tier im Großraum Wülfrath unterwegs und wird immer wieder gesichtet. Nur zurückgekehrt ist Merlin bislang nicht. Über ihre Internetseite „Uhu Uwe“ im sozialen Netzwerk Facebook hat die Falknerin um Mithilfe aus der Bürgerschaft gebeten.

Zahlreiche Meldungen sind seitdem von aufmerksamen Bürgern eingegangen, die berichten, das Tier gesehen zu haben und die der Falknerin helfen wollen. „Ich habe viel Zeit in die Suche nach Merlin investiert“, berichtet Uta Wittekind von der Wald-Forscher-Station am Zeittunnel. Sie vermisst ihren Merlin schmerzlich. Dass es dem Greifvogel jedoch gut geht, daran zweifelt die Waldpädagogin nicht. „Dass er immer wieder gesehen wird, ist ein Zeichen, dass er auf die Jagd geht und sich ernähren kann. Merlin ist wirklich klug und pfiffig.“

Am Rathaus konnte Uta Wittekind ihr geflügeltes Familienmitglied schon selbst beobachten - beim Beobachten blieb es leider auch. Denn solange Merlin keinen Hunger habe, sei jeder Lockversuch aussichtslos. Die Hoffnung gibt die Falknerin jedoch nicht auf. „Merlin weiß genau, wo sein Zuhause ist und wird es auch wiederfinden. Vielleicht hat er Ambitionen nach Hause zu fliegen, wenn die Jagd nicht mehr erfolgreich ist. Das könnte passieren, sobald sich das Wetter wieder verschlechtert.“

Die anfängliche Sorge von Wittekind, dass sich Merlin an seinen an den Füßen befindenden Lederriemen, die er bei der Vogelschau umhatte, verletzen könnte, ist zum Glück unbegründet. Diese hat sich der schlaue Vogel bereits abgestreift. „Das ist gar nicht so einfach“, weiß Uta Wittekind, die ihren Wüstenbussard aus einer seit 20 Generationen bestehenden Zucht hat. „Die Zucht ist bekannt für intelligente Vögel, obwohl sie in Gefangenschaft geboren und aufgezogen wurden.“

Merlin ist mit seinen acht Jahren im besten Alter und sicher auch deshalb ein hervorragender Jäger. Mit einer Flügelspannweite von 1,30 Meter ist er etwas kleiner als seine deutschen Artgenossen, wie etwa der Mäusebussard. „Auch wird man Merlin nie im freien Flugraum beobachten können. Er zieht keine Kreise über seine Beute“, erklärt Wittekind. „Merlin fliegt nah über dem Boden und beobachtet seine Beute aus der Entfernung, etwa von einem Baum heraus.“ Mit diesem Hintergrundwissen können einige der gut gemeinten Kommentare auf der Facebookseite bereits ausgegrenzt werden. „Mir werden aber auch Beobachtungen gemeldet, die darauf schließen lassen, dass sich Merlin immer noch in seiner gewohnten Umgebung befindet.“ Wer Hinweise hat, und eventuell sogar ein Foto machen kann, kann auf der Facebook-Seite „Uhu Uwe“ eine Nachricht hinterlassen oder sich bei Uta Wittekind unter der Telefonnumer 0172-2732449 melden. Die Facebookseite war ursprünglich für das damalige Maskottchen des Zeittunnels, Uhu Uwe, gegründet worden. Das bei Zeittunnelbesuchern beliebte Tier war im vergangenen Sommer jedoch verendet. Vor wenigen Wochen konnte die Waldpädgagogin Wittekind jedoch einen flauschigen Nachfolger präsentieren, den Uhu „Uwe Junior“.

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