Chor braucht Unterstützung Willicher „Tonköpfe“ planen Musical zum 20. Geburtstag
Willich · Der Chor wird in diesem Jahr 20 Jahre alt. Leiterin Andrea Kautny arbeitet mit den Sängerinnen und Sängern derzeit an einem Musical. Durch einen Wettbewerb der Stadtwerke Willich könnte das Projekt finanziert werden.
Dass der Willlicher Chorleiterin Andrea Kautny die Ideen und Pläne einmal ausgehen werden, steht nicht zu befürchten. Daran ändert auch der Lockdown nichts. „Wir lassen das Virus nicht gewinnen“, lautet Kautnys Devise. Also wird überlegt und geplant. Einen besonderen Anlass gibt es sowieso: Die Willicher Tonköpfe, der Chor mit etwa 35 Frauen und Männern, werden in diesem Jahr 20. Ein Jubiläum, das unbedingt gefeiert werden muss. Aber wie? Bei der Ideenfindung geholfen haben natürlich die Chormitglieder. Sie treffen sich während der Lockdowns regelmäßig online. „Unsere Zeit wird kommen. Und wenn wir dann auf die Bühne gehen, dann muss das was sein, was so noch nie da war.“ Das war der Grundgedanke der Chorleiterin.
„Wir sollten ein Lied für uns schreiben lassen“, lautete ein Einfall. „Oder gleich ein Musical“, spann ein anderes Chormitglied den Faden weiter. Eigentlich nur zum Spaß. „Es wurde Ernst daraus“, berichtet Andrea Kautny. Am Ende der Überlegungen war klar: Die 20-jährige Chorgeschichte soll in eine schlüssige Story gepackt, in ein Musical verwandelt und auf die Bühne gebracht werden. Ein großer Teil des langjährig erarbeiteten Repertoires wird Bestandteil der musikalischen Gestaltung. Strophen, Refrains aus den Liedern, auch ein Medley kann sich Kautny vorstellen. Ein Bühnenbild muss her, Kostüme, die Beleuchtung muss stimmen. Das alles wird Geld brauchen.
An dieser Stelle kommt die Aktion der Stadtwerke Willich ins Spiel: Seit zwei Jahren loben sie für die Bereiche Sport, Bildung und Kultur Preise für besonders attraktive Projekte aus. Das Besondere: Nicht die Mitarbeiter der Stadtwerke beurteilen die Qualität der Projekte, sondern die Bürger. An diesem Sponsoring-Wettbewerb beteiligen sich die Tonköpfe mit ihrem Jubiläumskonzert.
Auf der Internetseite https://region-bewegen.de/stadtwerke-willich/ sind die teilnehmenden Projekte nachzulesen, und dort kann man auch abstimmen. Erstmals, so erzählt Andrea Kautny, sind vier Plätze mit Geldpreisen ausgelobt, die von 500 Euro bis 3500 Euro reichen. Die Abstimmung endet am 7. März.
Wenn danach klar ist, ob und wieviel Geld den Tonköpfen zur Verfügung steht, können die konkreten Planungen beginnen. Bis dahin geht es weiter wie bisher: Andrea Kautny probt wöchentlich mit kleinen Gruppen in Videokonferenzen, wobei die Sänger ihr Mikrofon ausschalten – der Nachhall ist zu störend, als dass man ohne professionelles Equipment gemeinsam online singen könnte. Kautny legt zurzeit den Fokus auf die Stimmbildung, etwas, wozu im normalen Chorleben nicht so viel Zeit bleibt.
Die Chormitglieder haben sich, so stellt Kautny fest, gut an die Situation gewöhnt – dennoch freuen sie sich extrem auf gemeinsame Proben, bei denen man sich tatsächlich sieht. Eine große Lagerhalle steht Kautny für die Proben zur Verfügung. Dass sie sie bald wieder benutzen kann, glaubt sie fest: „Wenn wir nicht daran glauben, dass es eine Zeit danach gibt, können wir einpacken.“
