Interessengemeinschaft Verkehr Neersen Ärger über Verkehr auf der Hauptstraße

Neersen · Nach dem Brennpunkt­abend „Rothweg“ lud jetzt der Verein „Interessengemeinschaft Verkehr Neersen“ zum Brennpunktabend „Hauptstraße“ ein. Die Resonanz war mit knapp zwei Dutzend Besuchern überschaubar.

  An dieser Stelle auf der Neersener Hauptstraße kommt es oft zu Behinderungen, wenn Autos aus beiden Richtungen gleichzeitig einfahren.

An dieser Stelle auf der Neersener Hauptstraße kommt es oft zu Behinderungen, wenn Autos aus beiden Richtungen gleichzeitig einfahren.

Foto: Marc Schütz

Diejenigen, die gekommen waren, sparten aber nicht mit Kritik an der Verkehrssituation vor ihrer Haustür.

Im Laufe des Abends stellte sich heraus, dass es alles andere als leicht ist, eine Verbesserung herbeizuführen. Dirk Kohlenberg versprach, die Vorschläge zu einem Bürgerantrag zusammenzufassen, warnte aber vor zu hohen Erwartungen, auch was den Zeitrahmen möglicher Umsetzungen betrifft. Kohlenberg informierte über die Philosophie des Vereins: „Wir wollen mit Verwaltung und Politik konstruktiv zusammenarbeiten, nicht nur Stress machen.“ Was er sich wünscht: „Die Bürgerinitiativen sollten in die Erstellung eines Mobilitätskonzepts mit einbezogen werden.“ Sein Credo: „Wir dürfen nicht nur meckern.“ Vielmehr gelte es, sich beizeiten auf die Verkehrswende einzustellen.

Eine Anwohnerin beklagte, dass der Lkw-Verkehr massiv zugenommen habe. Ihr Vorschlag: ein Lkw-Blitzer, wie es ihn in Mönchengladbach schon gebe. Der erfasst zwar auch Busse, aber die müssten dann eben rausgerechnet werden. Busse waren aber auch massiv in der Kritik, und zwar sowohl Linien- als auch Schulbusse. Hier wurden zu hohe Geschwindigkeiten kritisiert und eine „hemdsärmelige“ Fahrweise: So führen Busse immer wieder auf der Fahrbahn links von der Verkehrsinsel in die Verengung. Da kam unter anderem der Vorschlag auf, den Verkehr im Bereich der Verengung durch eine Ampel zu steuern, damit es nicht mehr zu Begegnungsverkehr und dadurch zu kritischen Verkehrssituationen kommt. „Wenn diese Ampel käme, könnte auch die Verengung aufgehoben werden“, schlug ein Anwohner vor. Er erfuhr, dass das schon aus dem Grunde nicht ginge, weil es für den Ausbau der Hauptstraße einen Zuschuss gegeben hatte.

Kritisiert wurden aber auch die Gehwege mit einem Gefälle zur Straße hin und mit einem Pflaster, das Menschen mit Kinderwagen oder Rollator das Fortkommen ganz schön schwer mache.

Auch über den Abschnitt in Richtung Klein bis zum Ortsausgangsschild wurde gesprochen. Dort werde viel zu schnell gefahren, beklagten Anwohner. Dirk Kohlenberg wird prüfen, ob dort auf der Straße geparkt werden darf. Das verlangsamte den Verkehr. Markierungen auf der Fahrbahn und Tafeln, auf denen zu sehen ist, wie schnell gefahren wird, wurden ebenfalls ins Gespräch gebracht. Auch ein Tempo-50-Schild würde Sinn ergeben, so die Gäste. Kohlenberg forderte die unzufriedenen Anwohner auf, die Sitzungen des Planungsausschusses zu besuchen, in denen die Verkehrssituation in Neersen auf der Tagesordnung steht, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen.

Die Mitgliedschaft im Verein Interessengemeinschaft Verkehr Neersen kostet drei Euro pro Monat. Bei den beiden nächsten Brennpunkten wird es um die Verkehrssituation auf der Virmondstraße und der Kirchhofstraße gehen.

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