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Klimaschutz-Aktion „Fridays for Future“ jetzt auch in Willich

Willich · Drei junge Frauen rufen am Freitag zur ersten Klimaschutz-Aktion für Willich auf. Start ist um 11 Uhr auf dem Kaiserplatz. Von dort aus geht es durch die Stadt.

 Kyra Moustakas (links) und Rebekka Westerfeld gehören zu den Organisatoren der Willicher „Fridays for Future“-Aktion.    Foto: Kaiser

Kyra Moustakas (links) und Rebekka Westerfeld gehören zu den Organisatoren der Willicher „Fridays for Future“-Aktion. Foto: Kaiser

Foto: Wolfgang Kaiser

Auch in Willich macht man sich Gedanken über das Klima, und das nicht nur im stillen Kämmerlein, sondern mit Taten. Nachdem schon in einigen Nachbarstädten „Fridays for Future“-Aktionen gelaufen sind, ist es am Freitag in Willich so weit. Organisiert wird die Demonstration von drei jungen Frauen, die gerade ihr Abitur gemacht haben.

„Wir waren per Fahrrad auf dem Rückweg von einer Demonstration in Krefeld, als uns die Idee kam, in unserem Heimatort aktiv zu werden“, berichtet Kyra Moustakas. Auf diesem Weg, überlegten sich die drei, könne man Bürger ansprechen, die nicht die Zeit haben, an Demonstrationen in anderen Orten teilzunehmen. „Zudem muss sich niemand Gedanken über die Anreise machen. Hierhin kann man bequem mit dem Fahrrad fahren. Es ist ja völlig unlogisch, wenn man mit dem Auto zu einer Klima-Demonstration fährt“, sagt Rebekka Westerfeld.

Demonstrationen zu besuchen, ist die eine Sache, sie selbst zu organisieren, die andere, stellten Moustakas, Westerfeld und Maike Breitmar schnell fest.

Sie wandten sich an die Polizei in Willich und fragten dort nach, wie sie vorgehen müssen, wenn sie eine Demonstration vorschriftsmäßig auf die Beine stellen möchten. Es gab ein Formular, das ausgefüllt an die Viersener Polizei ging. Nach einigen weiteren Fragen wurde ihnen das Amt für Versammlungsrecht als nächster Ansprechpartner genannt. Auch dort sprachen die Organisatorinnen vor. Schließlich stand fest, ihre „Fridays for Future“-Aktion kann anlaufen.

Nun ist es am 5. Juli so weit. Der Startschuss fällt um 11 Uhr auf dem Kaiserplatz, der nach der Runde durch die Innenstadt auch wieder das Ziel ist. Es sind eine kurze Begrüßung und eine Abschlussrede vorgesehen. Wobei die Willicherinnen nicht nur einfach eine Demonstration machen möchten. Mit der Aktion wollen sie zeitgleich etwas für die Umwelt tun. „Wir werden auf dem Weg Müll aufsammeln und diesen mit zum Kaiserplatz nehmen, dort sortieren und entsorgen“, sagt Moustakas. Daher haben sie die Streckenführung extra am Park vorbei gelegt, weil gerade in diesem Bereich immer sehr viel Müll liegt.

Inzwischen haben sich schon weitere Mitstreiter „Fridays for Future“ Willich angeschlossen. Darunter die Wekelner Grundschule, die mit Schülern, Lehrern und Eltern kommen will. Alle sind nun gespannt, wie viele weitere Bürger sich am Freitag einfinden werden, um die Demonstration zu unterstützten. „Je mehr wir sind, umso mehr fallen wir auf und zeigen, dass der Klimaschutz den Willicher Bürgern wichtig ist“, sagt Breitmar.

Ein Ziel der Willicher Bewegung ist es, dass die Stadt den Klima-Notstand ausruft (die Politik hat das allerdings vor einigen Wochen schon abgelehnt) und bei allen Entscheidungen die Aspekte des Klimaschutzes berücksichtig werden. Das gelte gerade für den Flächenverbrauch, der in Willich extreme Ausmaße angenommen habe. Die Folgen, die daraus resultieren, würden in der Stadt Willich nicht gesehen, so die Organisatorinnen. Sie würden es zudem begrüßen, wenn unter anderem in den Mensen Gerichte mit saisonalen und regionalen Produkten auf den Tisch kämen. Ein verbessertes vegetarisches Angebot steht ebenfalls auf der Wunschliste. „Selber sollte man auf Plastik und Autofahren verzichten, wo es nur geht, und ebenfalls regional einkaufen. Erdbeeren im Winter müssen nicht sein“, sagt Mouskatas.

Die Willicher „Fridays for Future“-Gruppe hat ein Banner und mehrere Plakate erstellt, mit denen sie am Freitag durch die Straßen ziehen wird. „Vielleicht schließen sich ja auch unterwegs Menschen spontan an, wenn sie sehen, wofür wir unterwegs sind“, hofft Mouskatas. Sollte die Aktion erfolgreich verlaufen, möchte das Organisationsteam weitere Demos veranstalten.

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