Marien-Hospital in Wesel Frauenklinik spezialisiert sich auf Schwangerschaften mit Mehrlingen

Wesel · Als sogenannte „Twin-Clinic“ betreut das Marien-Hospital Schwangere, die zum Beispiel Zwillinge oder Drillinge erwarten, besonders intensiv. Denn die Risiken für die werdende Mutter und den Nachwuchs sind groß.

 Der Eingang zum Marien-Hospital in Wesel.

Der Eingang zum Marien-Hospital in Wesel.

Foto: Klaus Nikolei

Der Name sagt es bereits. Als „Twin-Clinic“ richtet die Frauenklinik am Marien-Hospital ihr besonderes Augenmerk auf die Betreuung von Mehrlingsschwangerschaften. Diese werden – auch wenn in den meisten Fällen alles gut abläuft – grundsätzlich zunächst einmal als Risiko-Schwangerschaft eingestuft. Das hängt hauptsächlich mit der größeren Wahrscheinlichkeit für vorzeitige Wehen und einer Muttermundschwäche zusammen. Beides sind die wichtigsten Ursachen für eine Frühgeburt vor der 28. Woche. Auch hoher Blutdruck, vermehrtes Fruchtwasser, Plazentakomplikationen oder Blutungen während der Schwangerschaft und Geburt treten bei Mehrlingen gehäuft auf.

„Umso wichtiger ist ein erfahrenes und geschultes Personal, um eine professionelle und zugewandte Betreuung von Mehrlingsgeburten zu gewährleisten“, betont Prof. Dr. Stephan Böhmer, Chefarzt der Frauenklinik. „Unsere Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte gehen souverän mit diesen besonderen Herausforderungen um“, betont der Mediziner.

Eine moderne, umfassende Pränataldiagnostik ist die Basis der Twin-Clinic. Böhmer und Oberärztin Dr. Indra Pleßmann, die das Department Pränatale Medizin und­ Perinatologie leitet, besitzen die Anerkennung für den Schwerpunkt spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin. Sie verfügen darüber hinaus über spezielle Qualifikationen in der Ultraschalldiagnostik in der Schwangerschaft, ausgewiesen von der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin.

In der Pränatalmedizin setzt die Frauenklinik besondere Schwerpunkte, darunter Organultraschall, Nackenfalten-Messung sowie Dopplerkontrolle im Verlauf der Schwangerschaft zur Aufdeckung möglicher Veränderungen. Eine spezielle fachärztliche Sprechstunde für Mehrlingsschwangerschaften ergänzt das Leistungsspektrum der vorgeburtlichen Diagnostik.

Grundsätzlich erfolgen Mehrlingsgeburten häufiger als „normale“ Geburten per Kaiserschnitt. „In unserer Klinik sind die Strukturen darauf ausgelegt, dass wir Mehrlingsgeburten in Abstimmung mit den werdenden Eltern auch vaginal entbinden können. Darin sind wir sehr erfahren“, betont allerdings Böhmer. Er und sein Team arbeiten dabei eng mit der Kinderklinik und der Frühgeborenen-Intensivstation im eigenen Haus zusammen. Sie begleiten die Schwangeren nicht nur kontinuierlich während des Aufenthalts im Marien-Hospital, sondern auch in enger Kooperation mit den niedergelassenen Gynäkologen.

(RP)
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