Steueramt in Wesel kündigt an: Dürrejahr 2018: Abwassergebühr könnte leicht sinken

Wesel · Weil viele Hausbesitzer im heißen Sommer 2018 ihre Gärten fleißig gewässert haben, schlägt RP-Leser Dirk Schmitz vom Fusternberg vor, dass die Stadt diesen Bürgern einen Nachlass gewähren sollte. Den gebe es schon, heißt es im Steueramt. Und zwar in Form einer Pauschale.

 Im heißen Sommer 2018 haben viele Hobbygärtner deutlich mehr Wasser verbraucht, als in den Jahren zuvor. Welche Auswirkungen das auf die Abwassergebühr haben wird, sehen die Hausbesitzer erst in einem Jahr in den Bescheiden über die Grundbesitzabgabe.

Im heißen Sommer 2018 haben viele Hobbygärtner deutlich mehr Wasser verbraucht, als in den Jahren zuvor. Welche Auswirkungen das auf die Abwassergebühr haben wird, sehen die Hausbesitzer erst in einem Jahr in den Bescheiden über die Grundbesitzabgabe.

Foto: Blazy Achim/Blazy, Achim (abz)

So wie praktisch alle Weseler Gartenbesitzer, musste auch Dirk Schmitz vom Fusternberg 2018 in seinem 800 Quadratmeter großen Garten Nutzpflanzen, Büsche, Blumen kleine Bäume deutlich häufiger gießen, als in den Jahren zuvor. Was unter anderem natürlich Auswirkungen auf die Abwasserkosten haben wird. Denn im Dürrejahr 2018 fiel zwischen Mitte April und Mitte November so gut wie kein Niederschlag. „Eigentlich“, so hat Dirk Schmitz überlegt, „könnte die Stadt doch allen, die so fleißig gegossen haben, einen Nachlass bei der Abwassergebühr gewähren.“ Denn aus seiner Sicht sind es doch die Hobbygärtner, die dafür gesorgt hätten, dass die für Vögel und Insekten so wichtigen Pflanzen am Leben erhalten wurden. „Man könnte vor allem auch die Vorgärten mit Steinen und Kiesel gestalten. Doch genau das will ja die Politik nicht. Deshalb könnte man uns doch nun ein wenig entgegenkommen“, findet Dirk Schmitz. Der hat 2018 rund 131 Kubikmeter Trinkwasser verbraucht. Es gab aber auch schon Jahre, da sind er und seine Frau mit der Hälfte ausgekommen.

Beim Steueramt der Stadt kann man den Wunsch von Dirk Schmitz durchaus verstehen. Zumal der Kubikmeterpreis für Abwasser um vier Cent gestiegen ist. Doch einen besonderen Nachlass wegen der Hitze wird es nicht geben. Denn wie Fachbereichsleiter Heinz-Dieter Steinbrecher im Rathaus erklärt, komme man den Bürgern schon seit Jahren entgegen. „Es gibt bei uns eine Pauschale, die auf Antrag bei der Abteilung Steuern und Abgaben gewährt wird“, so Steinbrecher. Die Höhe der Wasserpauschale hängt natürlich von der Größe des Grundstücks ab. Beispielsweise ab 100 Quadratmetern sind 20 Kubikmeter, also 20.000 Liter, abzugsfähig. Ein solcher Antrag gilt allerdings nicht rückwirkend.

Eine zweite Möglichkeit ist, dass Gartenbesitzer sich einen zweiten Zähler montieren lassen. Allerdings könne das zu einem „Bumerang“ werden, wie Steinbrecher betont. „Denn wenn weniger als die 20.000 Liter verbraucht werden, bekommt man auch nur die tatsächlich verbrauchte Menge bewilligt.“ Übrigens: In den Grundbesitzabgabenbescheiden, die in dieser Woche eintreffen und in denen die Abwassergebühren aufgeführt werden, sind die Verbräuche des Jahres 2017 enthalten. „Die Verbräuche von 2018 werden erst in den Bescheiden von 2020 auftauchen. Da kann es dann sein, dass sich die hohen Wasserverbäuche positiv auf die Gebühren auswirken“, so Steinbrecher. Denn sollten bei hohen Verbräuchen die Kosten beispielsweise für Kanäle und die Kläranlage nicht gleich stark wachsen, könnten womöglich die Abwassergebühren leicht sinken.

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