Im Weseler Kulturspielhaus Neustart für beswingte Abende im Scala

Wesel · Die Scala-Jazz-Band holt am Freitag,25. Januar, wieder Freunde auf die Bühne des Kulturspielhauses. Die freie Gruppe mit erstklassigen Musikern ist ein Juwel. In Wesel wird sie allerdings kaum wahrgenommen. Das sollte sich möglichst bald ändern.

 Jazz vom Niederrhein: Am Freitag, 25. Januar, beginnt im Weseler Kulturspielhaus an der Wilhelmstraße die neue Konzertreihe.

Jazz vom Niederrhein: Am Freitag, 25. Januar, beginnt im Weseler Kulturspielhaus an der Wilhelmstraße die neue Konzertreihe.

Foto: Scala/cala

Es steht einer Kulturspielstätte wie dem Scala an der Wilhelmstraße gut zu Gesicht, Musik in aller Vielfalt zu präsentieren. Aus der schmückenden kulturellen Kette drohte ein Juwel herauszubrechen – die Jazz-Reihe. Das darf nicht sein, fanden Musikinteressierte. Jetzt wurde besagt Kette repariert, und sie sieht mit einem Neustart so schön aus wie zuvor. Nun hoffen die Akteure, dass sich die Reihe etabliert. Sie hat Qualität über den Jazz hinaus, das ist für Zuhörer keine Frage. Doch über das Stammpublikum hinaus blieb die Zahl der Gäste meist überschaubar – trotz hinzugekommener Solomusiker erster Güte. „Die Scala-Jazz-Band lädt ein!“: Unter diesem Motto stehen sechs neue, beswingte Abende in gemütlichem Ambiente an. „Wir freuen uns, die beliebte Veranstaltungsreihe ,Jazz-Session der Scala-Jazz-Band und Friends’ auch 2019 fortzuführen“, sagt Scala-Chefin Karin Nienhaus. Das nächste Konzert findet am Freitag, 25. Januar, statt.

Die, die da einladen, sind die Musiker der Stammbesetzung plus Freunde: Daniela Rothenburg (Gesang) aus Dortmund, eine herausragende Stimme und Sängerin, die zu entertainen weiß; Stefan Janßen (Goch), bekannt auch als Schlagzeuger der Gruppe Lanko; Wolfgang Czeranka (Weeze) am Piano, Musiklehrer am Gymnasium Straelen, und Kontrabassist Hanns Hübner, gebürtig aus Schwetzingen, wohnhaft in Wesel und Initiator der Scala-Jazz-Band. Im Juni 2014 startete die Jazzreihe mit Musikern, die nur für die Weseler Auftritte zusammenkommen, als sonntägliche Jazzmatinee. In der Band spielen musikalische Freunde, die die nicht alle aus Wesel stammen. Zum Kern der Band stoßen am 25. Januar zum Beispiel Saxophonist Aart Gisolf, der aus Schwetzingen anreist. Er beherrscht die hohe Kunst der Moderation und weiß, wie man das Publikum einbezieht. Vibraphonist Stefan Bur erweitert das Klangspektrum mit einem Instrument, das nicht so häufig in Jazzbands zu hören ist.

Wolfgang Czeranka – „Ich bin vom Herzen aus ein Rocker“ – ist begeistert vom Ansatz der Band. Deren Mitglieder sehen sich nur zum Scala-Konzert. „Deshalb ist immer Spontanität im Spiel, das ist wie ein generationenübergreifendes Happening. Das Schöne ist, dass man wegen der Musik zusammenkommt. Wir generieren Spaß auf der Bühne“, sagt er. Auch fürs Publikum, denn rund 800 Songs sind im Repertoire. Das jeweilige Programm mit 20 Liedern liegt meist fest, kann aber bei Bedarf spontan geändert werden. Keine typische freie Session also, aber die beste Voraussetzung, um Seiteneinsteiger zu integrieren. Rund 40 Musiker waren schon dabei, über 20 haben schon häufig mitgemischt. Die fest eingeplanten Friends der Scala-Jazz-Band für den 25. Januar sind Reinhard Schmitz (Voerde; Saxophon, Klarinette, Querflöte), Christian Beck (Wesel; Tenorsaxophon) und Karl-Heinz Becker (Neersen; Vibraphon).

Stilistisch ist die Bandbreite groß. Das Angebot spannt sich von Swing über Bebop und Latin bis zu modernem Blues/Pop-Jazz und Jazzrock. Manchmal werden freie Improvisationen eingestreut, Änderungen orientieren sich an den Mitspielern und deren Vorschlägen. Auf jeden Fall hörenswerte Musik für die Fans. Warum wurde die Band trotzdem nicht von der Publikumsmasse entdeckt? Die Konkurrenz ist groß, nicht jeder wird erhört, das ist das eine.

Dazu kamen Eintrittspreise, vielleicht wurden sie nicht akzeptiert. Die Einnahmen deckten die Kosten nicht, so dass jetzt Sponsoren gesucht werden bzw. willkommen sind. Aus diesem Grunde wird ab sofort der Eintritt frei sein, und jeder spendet etwas „in den Hut“. Zusätzliche Spenden sind gerne gesehen. Dazu hilft der Förderverein des Kulturspielhauses Scala.

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