Bürgermonitor der RP Parkplatznot im Umfeld des Weseler Kreishauses

Wesel · Eine Anwohnerin der Monschauer Straße beklagt sich bei der Stadt darüber, dass Mitarbeiter des Kreises wochentags das Wohngebiet mit ihren Autos zuparken, obwohl dafür das Ex-Flachglas-Parkdeck zur Verfügung steht.

 Andrea Jantz sucht fast täglich im Umfeld ihrer Wohnung an der Monschauer Straße vergeblich einen Parkplatz für ihren Smart. Denn seit das Parkdeck am nahen Kreishaus geschlossen wurde, suchen sich Behördenmitarbeiter gerne Stellplätze im nahen Wohnviertel, obwohl für sie Plätze im Ex-Flachglas-Parkdeck bereitstehen.

Andrea Jantz sucht fast täglich im Umfeld ihrer Wohnung an der Monschauer Straße vergeblich einen Parkplatz für ihren Smart. Denn seit das Parkdeck am nahen Kreishaus geschlossen wurde, suchen sich Behördenmitarbeiter gerne Stellplätze im nahen Wohnviertel, obwohl für sie Plätze im Ex-Flachglas-Parkdeck bereitstehen.

Foto: Klaus Nikolei

Im November 2015 musste das Parkdeck des Weseler Kreishauses mit rund 300 Stellplätzen wegen Setzrissen geschlossen werden. Eigentlich sollen die Bediensteten und auch die Besucher der Behörde ihre Fahrzeuge im früheren Flachglas-Parkdeck an der Karl-Jatho-Straße unterstellen – nur wenige hundert Meter vom Kreishaus entfernt. Das tun zwar täglich viele hundert Autofahrer, doch noch immer suchen Dutzende in dem Wohngebiet gegenüber der Behörde nach Parkplätzen. Sehr zum Ärger der Anwohner.

Eine Betroffene macht jetzt ihrem Unmut Luft und hat der Stadtverwaltung – auch im Namen mehrerer Nachbarn – eine Mail geschrieben. In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, schildert Anwohnerin Andrea Janz, dass in dem Wohnviertel seit gut zweieinhalb Jahren keine Politessen mehr unterwegs seien und nichts gegen den Parkraummangel getan werde. „Allerdings frage ich mich auch, warum die Mitarbeiter der Kreisbehörde hier schon die Parkplätze rund um die Jülicher und die Monschauer Straße um kurz vor sieben Uhr zuparken. Da sollte doch noch ausreichend Parkraum am Römerwardt (Ex-Flachglas-Parkdeck, Anm. der Red.) zur Verfügung stehen.“

Es könne doch nicht sein, dass man als Anwohner schon morgens „recht patzig angesprochen wird, ob ausgeparkt und weggefahren wird“, heißt es in der Mail. Die Parkraumnot für die Bewohner sei mittlerweile unerträglich. Selbst Handwerker müssten Werkzeug und benötigte Maschinen von irgendwo heranschleppen, weil Tonnen zum kurzzeitigen Absperren des Parkraums einfach weggestellt würden, „um möglichst bequem und kurz den Weg zur Arbeit im der Kreisbehörde antreten zu können“, beklagt Janz, die nun wissen möchte, wann damit zu rechnen sei, dass die Parkmöglichkeiten an der Kreisbehörde wieder instand gesetzt werden.

Natürlich ist ihr bewusst, dass sie kein Anrecht auf einen Parkplatz vor der Tür habe. „Aber selbst mit einem Smart gibt es hier teilweise tagsüber keine Möglichkeit, im näheren Umkreis einen Parkplatz zu bekommen. Muss man als Anwohner seine Arbeitszeiten so anpassen, dass sie mit denen des Kreises konform gehen, um einen Parkplatz zu bekommen?“

Mittlerweile hat die Stadt Janz geantwortet. „Es ist tatsächlich so“, sagt Gerd Füting, zuständiger Fachbereichsleiter im Ordnungsamt, „dass es an der Monschauer Straße und drumherum einen Parkdruck gibt und es für Anwohner schwierig ist, einen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zu bekommen.“ Das Problem sei nicht nur der Wegfall der Parkplätze am Kreishaus, sondern auch Hochbaumaßnahmen und Kanalbauarbeiten in dem Wohnviertel, die allerdings in den nächsten Wochen abgeschlossen sein sollen. „Da kommt derzeit einfach alles zusammen“, erklärt Füting.

Auf die Frage, ob nicht die Ausweisung von Anwohnerparkplätzen eine Lösung sein könnte, erklärt Gerd Füting, dass dadurch das Problem nur verlagert werde in andere Straßen. Und zu der Kritik von Andrea Janz, dass an der Monschauer Straße seit Jahren keine Politessen mehr kontrollieren würden, erklärte der Fachbereichsleiter, dass es dort kaum Verstöße gebe, weil es sich ja um öffentliche Parkplätze handelt.

Doch wie lange wird es noch dauern, bis das Parkdeck am Kreishaus erneuert ist und Bedienstete und Besucher dort ihre Pkw abstellen können? Beim Kreis Wesel hieß es auf Anfrage unserer Redaktion dazu, dass das Parkdeck in diesem Jahr abgerissen werden soll. Ob ein neues Parkdeck oder nur ein ebenerdiger Parkplatz errichtet werden soll, werde die Politik im ersten Quartal entscheiden. Wann der wie auch immer geartete Neubau eröffnet werden kann, dazu wollte man beim Kreis keine Prognose abgeben.

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