Fußball SV Bislich auf dem Vormarsch

Nach einem Jahr Abstinenz ist der Dorfverein zurück in der Fußball-Bezirksliga. Dort sorgt der Aufsteiger aktuell für Furore. Trainer Steffen Herden traut seinem Team zwar viel zu. Das Thema Aufstieg ist für ihn dennoch tabu.

Es ist noch gar nicht so lange her, da lag der SV Bislich am Boden. Vor etwas mehr als einem Jahr besiegelte eine 1:9-Pleite gegen den Hamminkelner SV den Abstieg des Dorfvereins in die Kreisliga A. Mit Steffen Herden, der daraufhin Christoph Körner als Trainer ablöste, startete der Verein dort ein Neuanfang.

Die Rückkehr in die Fußball-Bezirksliga sollte in drei Jahren realisiert werden. Doch dann kam alles ganz anders. Das neu formierte Team schaffte bereits im ersten Jahr unter Herden den Wiederaufstieg und sorgt nun auch in der Bezirksliga für Furore. Durch den spektakulären 6:4-Erfolg am Sonntag im Derby bei BW Wesel kletterte der SVB auf den vierten Tabellenrang. Der Rückstand auf Spitzenreiter Borussia Bocholt beträgt nur zwei Zähler. Für Steffen Herden ist dies dennoch kein Grund zum Träumen.

"Wir sind kein Geheimfavorit"

Der Coach wehrt sich dagegen, dass seine junge Mannschaft von vielen Trainerkollegen bereits zum Geheimfavoriten auserkoren wurde. "Das sind wir mit Sicherheit nicht", sagt er. Dennoch kann auch der erfahrene Trainer nicht leugnen, dass seine Truppe momentan begeisternden Fußball spielt.

Nach holprigem Saisonstart hat das Team seinen Spielwitz und seine Leichtigkeit, die es bereits vor dem Bezirksliga-Auftakt bei den Weseler Stadtmeisterschaften andeutete, mittlerweile wieder entdeckt und muss sich deshalb aktuell auch keine Sorgen um den Klassenerhalt machen. Von all dem will Steffen Herden aber nichts hören.

Die Konstanz fehlt noch

"Natürlich hat unsere Mannschaft eine gewisse individuelle Klasse. Aber das haben andere Teams auch. In dieser Liga kann es ganz schnell nach oben, genau so zügig aber auch wieder nach unten gehen", weiß der Coach und fügt hinzu: "Ich bin kein Tiefstapler. Ich traue meiner Mannschaft viel zu. Mit dem Aufstieg werden wir aber mit Sicherheit dennoch nichts zu tun haben. Dafür fehlt uns die Konstanz."

Dass der SV Bislich nach so kurzer Zeit schon wieder zu einer sportlichen Hausmarke geworden ist, hat selbst den Trainer überrascht. Junge Spieler, wie Moritz Schiermeister oder Kai Sprenger, dem "viele den Sprung in die Bezirksliga nicht zugetraut haben" (Herden), haben sich enorm schnell weiter entwickelt. "Damit hätte ich nicht gerechnet", gibt Herden zu.

Für den Coach ist es die gute Mischung aus talentierten und erfahrenen Akteuren, die momentan den Erfolg des Dorfvereins ausmacht. Der SV Bislich hat wieder ein Team, das begeistert. Es ist daher zumindest nicht auszuschließen, dass er die Bezirksliga erneut nach nur einem Jahr wieder verlassen wird. Diesmal allerdings in Richtung Landesliga.

(RP)
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