Wesel Promenade bekommt ein Konzept

Wesel · Besinnung aufs Thema: Arbeitskreis Rheinpromenade lässt Streit um Bäume ruhen und konzentriert sich auf Gesamtplan, der abgestuft umgesetzt wird.

Der Arbeitskreis Rheinpromenade machte seinem Namen gestern Ehre: Eine Fortsetzung des heftigen politischen Streits der letzten Tage blieb aus, stattdessen wurde sich konstruktiv aufs Thema konzentriert. Dies teilten Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, Jürgen Linz (CDU) und Friedrich Eifert (FDP) gestern Abend getrennt, aber übereinstimmend mit. Linz und Eifert freuten sich, dass alle Vorschläge der Bürger auf den Tisch kamen und nicht nur über Bäume diskutiert wurde. Ziel ist ein Gesamtkonzept, das nach Machbarkeit (sprich Vorhandensein von Geld) abgestuft umgesetzt werden soll.

Westkamp ging in die Details. Demnach wurde das Veranstaltungsprogramm des Freibad-Biergartens gehört, dessen Betreiber Ideen für mehr Sicht auf den Fluss hat. Verschiedene Pflanzvorschläge (Hecken, Blumen etc.) scheiden wegen Vorgaben zum Hochwasserschutz aus. Das gilt auch für Skulpturen, die aber befristet aufgestellt werden könnten. Um Pkw von der Promenade fernzuhalten, könnte die Straße als Zwischenlösung über den Parkplatz verschwenkt werden. Über Lichtinszenierung, Sitztreppen und Liegemöbel wurde ebenso gesprochen wie über eine Skulptur aus Teilen der alten Rheinbrücke: Künstlerin Marie-Paule Neu hatte vorgeschlagen, daraus den Elefanten Abul Abbas nachzubilden — jenes legendäre Geschenk des Kalifen Harun ar-Raschid an Karl den Großen, das bei Wesel (beziehungsweise Lippeham) 810 verendet sein soll.

Unstrittig bleiben Bäume für die Fischertorstraße. Wie und womit es an der Promenade weitergehen soll, wird geprüft. Fachleute sollen sich die alten Pappeln ansehen.

Ungeachtet dessen hatte die politische Auseinandersetzung am Morgen im Vorfeld Sitzung Fahrt aufgenommen. Linz fragte bei der Bezirksregierung nach, ob es in der Behörde tatsächlich, wie von Ludger Hovest (SPD) behauptet, Konferenzen über die Berichterstattung in den Medien rund um Weseler Politik abgehalten werden und ob zur Bewilligung von Fördergeld Einigkeit erwartet wird, wie von Westkamp dargestellt worden war.

"Es gab und gibt in der Bezirksregierung Düsseldorf keine derartigen Konferenzen", antwortete Sprecher Volker Klagges. Regierungsvizepräsident Roland Schlapka habe Westkamp zudem bestätigt, dass sie vor Zugang der Schreiben keine positive Kenntnis von der Förderung Fischertorstraße haben konnte. Für die Rheinpromenade stünden die Aussichten gar nicht schlecht, wenn die alten Pappeln gefällt würden. Ob dafür ein Ratsbeschluss nötig sei, müsse Wesel selbst wissen.

Postwendend wertete Franz Bothen (CDU) das Vorgehen von Hovest, der Linz Lügen und persönliche Diffamierungen unterstellt hatte, als "ganz fieses Spiel". Bothen: "Das Duo Hovest/Westkamp ist Weltmeister im Vertuschen und Verschleiern." Beweis sei Düsseldorfs Erklärung in Sachen Weseler Presse. Es stimme also nicht, was da von Westkamp und Hovest stets gesagt worden sei und Grund der versagten Förderung gewesen sein sollte.

(RP)
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