Gefahrenstelle für Radler Grüner fordert: Flürener Kreisverkehr entschärfen

Flüren · Friedrich Hillefeld, der verkehrspolitische Sprecher des Ortsverbandes der Grünen, macht Vorschläge für eine sicherere Verkehrsregelung am Flürener Ortseingang.

 Der Kreisverkehr in Flüren ist der einzige in Stadtgebiet, der eine Linksumfahrung durch den Radverkehr „erlaubt und sogar nahelegt“, beklagt Friedrich Hillefeld (Grüne).

Der Kreisverkehr in Flüren ist der einzige in Stadtgebiet, der eine Linksumfahrung durch den Radverkehr „erlaubt und sogar nahelegt“, beklagt Friedrich Hillefeld (Grüne).

Foto: Fritz Schubert

Wer aus Bequemlichkeit den individuell kürzesten Weg sucht und auf der linken Seite Rad fährt, muss als lebensmüde bezeichnet werden. Die Gefahr, mit einem einbiegenden Kfz zu kollidieren, ist riesengroß, achtet dessen Fahrer doch gemeinhin regelkonform verstärkt auf den von links kommenden Verkehr. Zur weiteren Aufweichung von losen Radlersitten trägt Wesel unseligerweise bei. Beidrichtungsradwege wie der an der Esplanade sind ein Beispiel dafür. Noch fataler ist es, wenn das falsche Fahren Radlern ausgerechnet bei einem Kreisverkehr empfohlen wird, der ohnehin besondere Aufmerksamkeit erfordert. Der Kreisel am Flürener Ortseingang ist ein solcher Gefahrenpunkt, den Friedrich Hillefeld gerne beseitigt sähe. Der Weseler ist als Radaktivist bekannt und verkehrspolitischer Sprecher des Ortsverbandes der Grünen. In einem Schreiben an die Verwaltung regt er Verbesserungen für die Flürener Situation an. Das macht er nicht erst seit gestern, doch nimmt er diesmal ausbleibende Bautätigkeit als Basis für seine Argumentation.

Hintergrund ist für Hillefeld, dass es an der Reeser Landstraße, Richtung Flüren gesehen an der rechten Seite, absehbar kein neues Baugebiet geben wird. Die Erwartung darauf war vor elf Jahren im Fachausschuss ausschlaggebend, dies abzuwarten und dann die Verkehrsregelung komplett neu anzupacken. Nun komme aber nichts. So hält Hillefeld es für an der Zeit, den Kreisverkehr sicherer zu machen. Es ist der einzige im Stadtgebiet, der eine Linksumfahrung durch den Radverkehr – auf der Reeser Landstraße aus südöstlicher Richtung kommend – „erlaubt und sogar nahelegt“, sagt Hillefeld. Dies gefährde regelmäßig Radler und werde bei anderen Kreisverkehren immer wieder als eine mögliche Unfallursache genannt.

„Die spezifische Gefährdung lässt sich dadurch beseitigen, dass der Kreis – einschließlich des außen verlaufenden Weges – nur in der normalen Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn befahren werden darf, man sich in Gegenrichtung also nur zu Fuß bewegt“, sagt Hillefeld. Er regt ein Komplettpaket zur Entschärfung an. Es beinhaltet die Freigabe des an der Reeser Landstraße links verlaufenden Weges lediglich zur Mitbenutzung durch den Radverkehr (insoweit Aufhebung der Benutzungspflicht) – ab dem Flürener Weg bis zum Kreisverkehr. Ferner müsse die Linksumfahrung des Kreisverkehrs unterbunden werden mit dem Signal „Radfahrer absteigen“. Außerdem solle ein Schutzstreifen auf der Reeser Landstraße vom Flürener Weg bis zum Kreisverkehr angebracht werden. Dazu regt Hillefeld an, das Ortseingangsschild zu versetzen oder eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Zu guter Letzt seien zur gefahrlosen Benutzung dieses Streifens geeignete Anordnungen wie eine Geschwindigkeitsreduzierung zu veranlassen.

 Kreisverkehr Flüren, Radfahren, Hillefeld, Radweg, Wesel.

Kreisverkehr Flüren, Radfahren, Hillefeld, Radweg, Wesel.

Foto: Fritz Schubert
 Kreisverkehr Flüren, Radfahren, Hillefeld, Radweg, Wesel.

Kreisverkehr Flüren, Radfahren, Hillefeld, Radweg, Wesel.

Foto: Fritz Schubert

Friedrich Hillefeld schließt mit dem Hinweis, dass dieser Vorschlag dem entspreche, was eine Expertengruppe aus Straßenverkehrsbehörde, Verkehrsplanung der Stadt Wesel, Kreis Wesel, Kreispolizei und ADFC bei einem Ortstermin in Flüren bereits im August 2009 einvernehmlich als Ergebnis erzielt habe. Lediglich die Aussicht auf das Baugebiet samt Schwerlastverkehr sprach damals dagegen. Die jetzige Regelung, den in beiden Richtungen verlaufenden Fuß- und Radverkehr an einer breiten Straße auf einen schmalen Weg zu verlagern, sei „eine unzeitgemäße Bevorzugung des motorisierten Verkehrs“ – hier sogar auf Kosten der Sicherheit am Kreisverkehr – und stehe im Widerspruch zu vergleichbaren Situationen in Wesel.

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