Wermelskirchen Winter stoppt Arbeit auf den Baustellen

Wermelskirchen · Die seit Monaten anhaltende Frostperiode hat große Auswirkungen auf die Straßensanierungen. Mehrfach mussten Arbeiten verschoben werden. Los geht's erst, wenn es dauerhaft wärmer ist – und wenn der Haushalt verabschiedet ist.

 Die "ruhende" Baustelle an der Industriestraße: Die Fahrbahndecke wurde im März abgefräst, seitdem konnte aufgrund des Winterwetters noch nicht weitergearbeitet werden.

Die "ruhende" Baustelle an der Industriestraße: Die Fahrbahndecke wurde im März abgefräst, seitdem konnte aufgrund des Winterwetters noch nicht weitergearbeitet werden.

Foto: Nico Hertgen

Die seit Monaten anhaltende Frostperiode hat große Auswirkungen auf die Straßensanierungen. Mehrfach mussten Arbeiten verschoben werden. Los geht's erst, wenn es dauerhaft wärmer ist — und wenn der Haushalt verabschiedet ist.

Die Baustelle in der Industriestraße sollte nur von kurzer Dauer sein. Drei Tage hatte die Stadtverwaltung für die notwendige Sanierung der Fahrbahn eingeplant, "sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen", heißt es in der Mitteilung vom 19. März. Für Autofahrer wurde eine Umleitung eingerichtet, schnell war die Fahrbahndecke abgefräst — und seitdem tut sich nichts. "Die Arbeiten wurden gestoppt durch den Winter. Schnee und der immer wiederkehrende Frost haben das Aufbringen der neuen Deckschicht bislang unmöglich gemacht", sagt Tiefbauamtsleiter Stefan Lohkamp auf Anfrage.

Die Sanierung der Industriestraße ist ein Beispiel für die Auswirkungen des hartnäckigen Winters auf die Arbeit an den Baustellen in der Stadt. Ursprünglich sollten der Abschnitt der Industriestraße sowie der obere Teil der Königstraße (von Schillerstraße bis zur Rot-Kreuz-Straße) bereits Ende des vergangenen Jahres saniert werden. "Wir haben aber seit Ende Oktober fast durchgängig Frost. Das wirft uns richtig zurück", sagt Lohkamp genervt. Man könne jederzeit eine Fachfirma beauftragen, die Sanierung vorzunehmen (Königstraße) oder abzuschließen (Industriestraße). "Es macht aber schlichtweg keinen Sinn, bei diesen Temperaturen eine neue Fahrbahndecke aufzutragen", betont Lohkamp. Es würden bereits nach kurzer Zeit erneute Löcher und Risse auftreten. "Die Sanierung der Fahrbahndecke lohnt erst, wenn es dauerhaft über fünf Grad warm ist", sagt der Tiefbauamtsleiter und fügt an: "Wir warten alle auf den Frühling."

An einen ähnlich hartnäckigen Winter in Wermelskirchen kann er sich nicht erinnern. "Im Vorjahr war es zwischenzeitlich extrem kalt. Dass der Winter aber so lange anhält, habe ich noch nicht erlebt, seitdem ich in Wermelskirchen bin", berichtet Lohkamp.

Weitere Sanierungsmaßnahmen für das Jahr 2013 habe das Tiefbauamt bereits ins Auge gefasst. Aber: Selbst wenn es jetzt schon deutlich wärmer wäre, könnten diese Arbeiten noch nicht beginnen. "Wir müssen abwarten, bis der Haushalt verabschiedet ist. Wir wissen ja noch nicht, welche Mittel zur Verfügung stehen", erklärt Lohkamp. Zuletzt wurden im Haushalt 200 000 Euro für die Oberflächensanierung der Straßen bereitgestellt.

Solange der Haushalt noch nicht verabschiedet ist, nutzen Lohkamp und seine Mitarbeiter die Zeit, um zumindest die Prioritäten der Sanierung abzustimmen. Lohkamp: "Wir schauen uns zurzeit an, wo wir wirtschaftlich sanieren können." Das bedeutet: Das Tiefbauamt schaut, welche Straßen mit vergleichsweise wenig Geld langfristig auf Vordermann gebracht werden können. "Die Arbeit muss sich lohnen. Es müssen gut ausgebaute Straßen sein, bei denen wir dann erst mal wieder 20 Jahre Ruhe haben." Um welche Straßen es sich dabei handelt, kann Lohkamp noch nicht sagen, "die Prioritäten können sich ja noch verschieben".

Sobald es durch die Verabschiedung des Haushalts "Grünes Licht" gebe, werden die Ausschreibungen erfolgen, kündigt Lohkamp an. "Unser Ziel ist, die für 2013 geplanten Sanierungsmaßnahmen auch umzusetzen."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort