Wermelskirchen Gesperrte Sportplätze nerven alle Beteiligten

Wermelskirchen · Die Rasenplätze bleiben gesperrt, auf der Asche kann zurzeit zumindest trainiert werden. Der Stadt bleibt wegen des winterlichen Wetters keine andere Wahl. Niemz: "So extrem war es lange nicht mehr."

 Aschenplatz im Eifgen: Am Dienstag wurde dort erstmals in diesem Jahr ein Meisterschaftsspiel ausgetragen.

Aschenplatz im Eifgen: Am Dienstag wurde dort erstmals in diesem Jahr ein Meisterschaftsspiel ausgetragen.

Foto: Hertgen

Premiere im Eifgen: Erstmals in diesem Jahr konnte die erste Mannschaft des SV 09/35 Wermelskirchen in der Fußball-Bezirksliga am Dienstagabend ein Heimspiel austragen — und das erfolgreich: Auf dem Aschenplatz besiegte das Team den TSV Ronsdorf II mit 2:1. Bislang mussten sich die Fußballer meist mit Ausdauerläufen, Krafttraining im Fitnessstudio oder Kicken in der Halle zufrieden geben. Das zehrt an den Nerven.

Auch an Volker Niemz, dem Leiter des städtischen Betriebshofs, ist die Situation nicht spurlos vorübergegangen. Immer wieder musste er die städtischen Sportplätze — zwei Naturrasen- und sechs Aschenplätze — für den Trainings- und Spielbetrieb sperren. Die Rasenplätze im Eifgen und am Höferhof bleiben dicht. Auf den Tennenplätzen darf zurzeit wenigstens wieder trainiert werden. "Ein Spielbetrieb ist ausgeschlossen", teilte Niemz gestern mit. Dies gelte bis einschließlich kommenden Dienstag. "So extrem wie in diesem Jahr war die Situation schon lange nicht mehr. Ich würde gerne alle Plätze sofort freigeben. Es geht aber noch nicht", sagte Niemz, der verstehen kann, dass die Fußballer die Geduld verlieren, weil sie endlich wieder spielen möchten.

Was er aber nicht verstehen kann: dass er aufgrund seiner Entscheidungen persönlich angegriffen wird. So ist es zuletzt geschehen, als sich Jugendspieler des SV 09/35 schriftlich über die Platzsperren beschwerten und dabei laut Niemz "beleidigend" wurden. Der 09-Vorstand distanziert sich auf BM-Anfrage davon. "Es geht nicht, dass sich die Jugendlichen da einmischen", sagte Schatzmeister Peter Roderweiß.

Das Problem ist laut Niemz mittlerweile aus der Welt geschafft, am Dienstag habe es ein Treffen mit dem 09-Vorstand gegeben, in dem er die Notwendigkeit der Sperren im Detail erläutert habe. "Wir können die Problematik nachvollziehen", sagte Roderweiß. Das Verhältnis zwischen Verein und Stadtverwaltung sei gut — und es soll auch so bleiben. "Der Aschenplatz am Dienstag war super hergerichtet. Da muss man der Stadt ein Kompliment aussprechen", betonte Roderweiß.

Das Problem der Rasenplätze: Bei Schnee und Frost dürfen sie nicht betreten werden — "sonst macht man das Gras schlichtweg kaputt", erläuterte Niemz. Den Aschenplätzen könne bei Minustemperaturen nichts passieren, die Verletzungsgefahr für die Spieler sei dann aber sehr hoch. Niemz erklärt: Ein Aschenplatz hat zwei Schichten. Wenn man auf dem Platz bei nassem, feuchtem Wetter spielt, wird die untere "dynamische Schicht" (größere, gröbere Steinchen) nach oben gespült. "Dann ist die Gefahr extrem", betont der Leiter des Betriebshofs. Daher müsse ein Aschenplatz auch im Frühjahr oder Herbst zwischenzeitlich gesperrt werden, wenn es zu viel regnet.

Was viele Sportler auch nicht nachvollziehen können: Der Rasenplatz im Eifgen bleibt oft gesperrt, während am Höferhof schon wieder gespielt werden kann. Dabei wird aber nicht mit zweierlei Maß gemessen. Niemz: "Es liegt an der Lage des Platzes. Im Eifgen ist es schattig, es zieht kein Wind durchs Stadion, deshalb ist es dort so problematisch. Am Höferhof ist dies anders."

(RP/rl)
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