Wermelskirchen Mehr Straßenkriminalität in Wermelskirchen

Wermelskirchen · Es ist eine Entwicklung, die der Polizei Sorgen bereitet: Die Straßenkriminalität hat im vergangenen Jahr in Wermelskirchen deutlich zugenommen. 2012 registrierte die Polizei 312 Fälle, im Jahr zuvor waren es 234 – das bedeutet einen Anstieg von 33,3 Prozent. 63 Fälle wurden aufgeklärt, die Quote beträgt rund 20 Prozent. Die Zahlen hat die Kreispolizei für die jährliche Kriminalitätsentwicklung ausgewertet.

Es ist eine Entwicklung, die der Polizei Sorgen bereitet: Die Straßenkriminalität hat im vergangenen Jahr in Wermelskirchen deutlich zugenommen. 2012 registrierte die Polizei 312 Fälle, im Jahr zuvor waren es 234 — das bedeutet einen Anstieg von 33,3 Prozent. 63 Fälle wurden aufgeklärt, die Quote beträgt rund 20 Prozent. Die Zahlen hat die Kreispolizei für die jährliche Kriminalitätsentwicklung ausgewertet.

Vor allem Diebstähle aus Kfz (zum Beispiel Navigationsgeräte) bzw. an Kfz (Antennen, Reifen etc.) haben zugenommen. Aber auch Raubüberfälle auf öffentlichen Wegen oder Straßen, Körperverletzung gefährlicher Art sowie Beschädigung durch Graffiti spielen eine Rolle, berichtet Polizeisprecher Peter Raubuch: "Die Tendenz ist leider steigend." Eine genaue Erklärung dafür kann er nicht nennen.

Im Bereich des Diebstahls aus Fahrzeugen liege der Schwerpunkt — wie bei Einbruchsdelikten — im Bereich der Autobahn 1. In Hünger, Pohlhausen und im Bereich Flurstraße registriere die Polizei 2012 vergleichsweise viele Straftaten. Ebenfalls häufig betroffen seien größere Wohngebiete wie das "Musikerviertel", der Bereich Hilfringhauser Straße und die Gegend rund um die B 51 in Richtung Hilgen. "Uns werden nur wenige Straftaten aus Dabringhausen gemeldet — noch weniger aus Dhünn", sagt Raubuch.

Es seien vor allem Tätergruppen aus Südosteuropa, die systematisch teilweise bis zu 15 Fahrzeuge pro Nacht aufbrechen und wertvolle Gegenstände stehlen. Waren die Täter früher häufig auf portable Navigationsgeräte aus, die entweder noch an der Fensterscheibe "klebten" oder leichtsinnig im Handschuhfach verstaut waren, so hat sich diese Situation geändert. Mittlerweile sind die Diebe häufig auf der Suche nach fest eingebauten Navis. "Sie schrecken davor nicht mehr zurück. Die Täter wissen ganz genau, wie man diese ausbaut", sagt der Polizeisprecher. Entweder schlagen sie eine Seitenscheibe ein, sie "hebeln" die Tür auf — oder bauen sogar das ganze Türschloss aus. "Die Täter testen sogar, ob Garagen abgeschlossen sind", sagt Raubuch. Er rät Autofahrern, die Garage immer abzuschließen, den Alarm (wenn vorhanden) zu aktivieren, oder das Auto zumindest unter einer Laterne zu parken. Raubuch: "Letztlich hat man gegen derart professionell agierende Tätergruppen nur wenig Chancen." Auffällig: Die Täter brechen laut Raubuch in Fahrzeuge ein und deponieren das Diebesgut, zum Beispiel in einem Waldgebiet, bevor sie es nach einiger Zeit abholen.

Die zweite Gruppe sind "Gelegenheitstäter", oft Drogenabhängige, die sich meist durch Diebstahl von Handtaschen, Geldbörsen oder portablen Navis ihren Lebensunterhalt finanzieren. Diese Täter schlagen auch tagsüber zu. Grundsätzlich gilt: Man sollte niemals wertvolle Gegenstände im Auto liegen lassen. "Auch nicht dann, wenn man nur fünf Minuten weg ist", betont Raubuch. Die Polizei appelliert an die Bürger, sich zu melden, sobald sie etwas Verdächtiges beobachten. Raubuch: "Wir sind von der Bevölkerung abhängig."

(RP)
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