Konzept für die Zukunft der Innenstadt wird konkreter Es winken Fördergelder in Millionenhöhe

Wermelskirchen · Für die Zukunft der Innenstadt gibt es ein ganzes Maßnahmebündel. Das Düsseldorfer Büro ASS stellte dem Ausschuss für Stadtentwicklung mögliche Projekte vor. Ein Förderantrag soll bis Jahresende gestellt werden.

 So könnte der Schwanenplatz  nach Vorstellungen der Planer als multifunktionaler Stadtplatz mit angrenzender Wohnbebauung aussehen.

So könnte der Schwanenplatz nach Vorstellungen der Planer als multifunktionaler Stadtplatz mit angrenzender Wohnbebauung aussehen.

Foto: RP/Architektur- und Planungsbüro ASS/Düsseldorf

Wermelskirchen kann in den Genuss von Fördergeldern in zweistelliger Millionenhöhe kommen. Diese Botschaft richtete Hans-Joachim Hamerla vom Düsseldorfer Planungsbüro ASS am Montag an die Politiker im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr – fast wie ein Mut machender Appell, sich für das Interkommunale, integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IKEHK) stark zu machen. Der Schlüssel zum möglichen Geldsegen ist ein überzeugendes Konzept, mit welchen Projekten und Maßnahmen, die Wermelskirchener Innenstadt fit für die Zukunft gemacht werden kann. Wie sie attraktiver, lebendiger wird, wie sie für alle Generationen lebenswert bleibt. „Wir kommen auf die Zielgerade“, sagte Hamerla. Aus Ideen haben alle Akteure inzwischen konkrete Vorschläge entwickelt. Diese sollten als ganzes Bündel an Projekten für die Innenstadt diejenigen bei der Bezirksregierung und dem Land überzeugen, die grünes Licht für die Vergabe von Fördermitteln geben. Für jede Maßnahme werde bis Jahresende in einer Art Steckbrief erarbeitet, um was es sich handelt, welche Kosten entstehen, welche Priorität sie hat.

Aus der Ideensammlung haben sich im weiteren Workshops und Gesprächen mit den beteiligten Gruppen, Institutionen drei vorrangige Kernprojekte herauskristallisiert:

▶ die Rhombusfläche, die als Hochschul- und Technologie-Quartier entwickelt werden soll. „Eine 1- a-Lösung für das wichtigste Projekt“, sagte Hamerla, der angesichts der Campus-Absage der Rheinischen Fachhochschule Köln Mut machte, die Idee eines Hochschulstandorts nicht zu verwerfen: „Das ist eine Toplage, die beste in der Region.“ Drei mögliche Optionen für eine Entwicklung stellte er vor.

Soziokulturelle Begegnungstätten Dazu zählen drei Elemente: Die Bürgerhäuser als „gute Stube“ Wermelskirchen, die multifunktional für kleine Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Empfänge genutzt werden könnten. Sie seien eine Besonderheit, ein Identifikationspunkt. Allerdings seien sie sanierungsbedürftig. Hamerla: „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“ Mit einem Zuschlag auf Förderung aber auch die Chance, sie wieder herzurichten. Das ehemalige Polizeigebäude als Quartiers-Begegnungsstätte mit einem „Beratungspool für Information, Inklusion und Inklusion“ in einem Trakt des Gebäudes mit barrierefreiem Zugang. Im Bereich des Grund- und Hauptschulstandorts soll das „Generationenquartier Weyersbusch – Bildung, Kultur und Aktionen“ entstehen, in dem VHS, Musikschule, Vereine und das Archiv angesiedelt werden. Der untere Bereich, auf dem sich im Untergrund eine ehemalige Hausmülldeponie befindet, könne versiegelt und als Aktionsfläche mit mobiler Bühne und Sitzstufen genutzt werden.

▶ Das Hüpptal als Areal für Sport, Spiel und Entspannung ist das dritte Kernprojekt. Das sich der Grünzug bis in die Innenstadt zieht, sei ein Alleinstellungsmerkmal, „das ist ein Knüller“, sagte Hamerla. Im oberen Bereich seien eine Relax-Bastion, eine Treffpunkt und Bewegungsangebote für alle Generationen denkbar. Der Wermelskirchener Bach könne sichtbar gemacht werden, der mittlere Teil diene als grüne Lunge. Das geplante Hallenbad habe nur eine Chance auf finanzielle Förderung, wenn die Stadt nachweise, dass eine Sanierung und barrierefreie Gestaltung des Quellenbades kostenträchtiger sei. Die Erschließung des Hüpptals bezeichnete der Stadtplaner als unzureichend. Die Idee: eine neue Erschließungsstraße zwischen Kleinspielfeld und begrünter Tenne.

Neben diesen drei Top-Projekte soll der Jugendfreizeitpark an der B 51 als erstes Projekt realisiert werden, ein Ingenieurbüro sei beauftragt, so Hamerla. Es könnte 2019 als Fördermaßnahme angemeldet werden.

Fakt sei, dass die Stadt sich an den Kosten der Projekte beteiligen muss. Es gibt eine Chance auf Förderung, die Aufgabe für die nächsten zwei, drei Monate werde es sein, wie dies im städtischen Etat dargestellt werden könne. Der Zeitplan: Bis Jahresende solle der Stadtrat das Gesamtpaket für den sogenannten Grundförderantrag beschließen, dieser werde eingereicht und dann vom Ministerium und der Bezirksregierung attestiert. Werde für das Gesamtkonzept eine Förderung in Aussicht gestellt, hat es Priorität gegenüber ersten neuen Anträgen aus anderen Städten. Es geht um einen Förderzeitraum, der sich über sechs bis acht Jahre erstreckt.

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