Wermelskirchen Bis 2030 Ideen für Innenstadt umsetzen

Wermelskirchen · Ein Fachhochschul- und Technologiezentrums auf dem Rhombus-Areal ist der wichtigste Baustein im Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept für das Zentrum. Bisher ist es eine Idee, doch die Realisierungschancen sind groß.

 Eine Grünfläche bis in die Innenstadt - eben die Hüppanlage, wird als "Alleinstellungsmerkmal" gestehen.

Eine Grünfläche bis in die Innenstadt - eben die Hüppanlage, wird als "Alleinstellungsmerkmal" gestehen.

Foto: Hogekamp Lena

Eine Kleinstadt mit neuem Bildungsschwerpunkt als Motor für die Stadtentwicklung? Die Entwicklung des Rhombus-Areals zu einem Fachhochschul- und Technologie-Quartier hat jedenfalls innerhalb des Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzeptes für die Wermelskirchener Innenstadt eine "1 a-Priorität", sagte Hans-Joachim Hamerla vom Düsseldorfer Architektur- und Stadtplanungs-Büro ASS gestern in einem Pressegespräch.

 Mit den Innenstadt-Planungen beschäftigen sich hier: Florian Leßke (Amt für Stadtentwicklung), Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, Architekt und Stadtplaner Hans-Joachim Hamerla, Bernd Röthling (Amt für Stadtentwicklung) und Bürgermeister Rainer Bleek (v.l.) .

Mit den Innenstadt-Planungen beschäftigen sich hier: Florian Leßke (Amt für Stadtentwicklung), Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, Architekt und Stadtplaner Hans-Joachim Hamerla, Bernd Röthling (Amt für Stadtentwicklung) und Bürgermeister Rainer Bleek (v.l.) .

Foto: Hogekamp/Radermacher (Archiv)

Das Fachbüro begleitet den Prozess, dieses Konzept für Innenstadt zu entwickeln, Projekte zu planen, Zuschussanträge zu stellen und die Umsetzung anzustoßen. Der Zeithorizont dafür ist bis 2030 zwar knapp bemessen, aber nicht unrealistisch. Weil Wermelskirchen gleichsam auf den Zug aufspringen kann, der in der Nachbarstadt Burscheid, der Kooperationspartnerin, schon seit anderthalb Jahren läuft - und es daher schon eine grundsätzliche Zusage von Städtebaufördermitteln gebe. Die mögliche Förderquote liege für Wermelskirchen, berechnet nach bestimmten Kriterien, bei 60 Prozent, sagte der Stadtplaner, der den Prozess auch in Burscheid begleitet.

 Die gute Stube Wermelskirchens, die Bürgerhäuser, soll künftig noch mehr in den Fokus gerückt werden.

Die gute Stube Wermelskirchens, die Bürgerhäuser, soll künftig noch mehr in den Fokus gerückt werden.

Foto: Sebastian Radermacher

Zum Leuchtturmprojekt Rhombus-Areal: Das Fachhochschul- und Technologie-Quartier passe sehr gut in den Förderrahmen, weil das Grundstück innenstadtnah liegt, weil es regional und interkommunal wäre - , junge Menschen aus dem Umkreis würden dort studieren. Zum anderen hat die Stadt, wie berichtet, schon die Fühler ausgestreckt und erste positive Signale erhalten: Die Fachhochschule Köln ist an einer Erweiterung in Wermelskirchen interessiert, und auch die Eigentümer zeigen sich dem Vorhaben gegenüber offen.

Der erste Schritt liegt nun bei der Politik: Sie muss beschließen, dass ein neuer Bebauungsplan aufgestellt werden soll, um die baurechtlichen Voraussetzungen für diese qualitätvolle Nutzung zu schaffen. Hamerla wörtlich: "Die Fläche ist dafür top geeignet. Sie hat großes Entwicklungspotenzial - und für den Bereich der Innenstadt ergeben sich viele Synergien." Auch die beteiligten Akteure aus Wirtschaft, Handel und Vereinen, die sich in den Workshops mit möglichen Zukunftsprojekten in den vergangenen Monaten auseinandersetzten, seien Feuer und Flamme für diese Idee.

Neben der Fachhochschul-Dependance könnten dort Berufskolleg, Institute, ein Innovationszentrum (Klimaschutz), ein Gründer- und Technologiezentrum, eine Kita angesiedelt werden, ein öffentlicher Platz mit Mensa sowie Wohnungen für Studenten und Dozenten oder auch ein Low-Budget-Hotel gebaut werden.

An der Fachhochschule würden sich Vollzeit-Studenten einem dualen Studium widmen, was sich nur in Kooperation mit der hiesigen Industrie und Wirtschaft umsetzen lasse. Dies sei auch in deren Interesse, weil sie dringend Nachwuchskräfte benötigen, sagte Thomas Marner, Technischer Beigeordneter. Die Fachrichtungen wären auf die jeweiligen Branchen ausgerichtet und somit spezialisiert. Marner betonte: "Wir möchten nicht in Konkurrenz zu Hochschulen Köln oder Wuppertal treten."

Das Quartier könnte aber auch als Arbeiten- und Wohnen-Quartier entwickelt werden, falls der Fachhochschul-Standort nicht realisiert wird, so Hamerla. Bisher sind es alles nur Optionen. "Es handelt sich nicht um ein fertiges Konzept, aber bis September wird es konkret. Und Ende dieses Jahres sollen Förderanträge gestellt werden", skizzierte er die Zeitschiene. Nach dem Aufstellungsbeschluss für den neuen Bebauungsplan könnten eine Altlasten-Untersuchung und Kaufpreisermittlung für das Rhombus-Gelände erfolgen. Zum Konzept gehören aber auch weitere Räume in der Innenstadt dienen.

' Hüppanlage mit der Verbindung mit Eifgen als Fläche für Sport, Freizeit, Kultur und Naherholung. "Einen Grünzug bis in die Innenstadt zu haben, ist eine Besonderheit, ein Alleinstellungsmerkmal", betonte Hamerla. Nicht förderfähig sei der Neubau des Hallenbades, allerdings eine mögliche Neunutzung der Fläche des Quellenbades nach dessen Abriss.

' Eich/Schwanenviertel, das sich für eine nachhaltige Wohnraumentwicklung eigne.

' Innenstadt Nord mit Busbahnhof, wo auch nur "Kleinarbeiten im großen Stil" denkbar wären.

' Rathaus/Polizeigebäude Letzteres könnte publikumsträchtige, das Zentrum stärkende Nutzungen aufnehmen wie Musikschule, Schuldnerberatung.

' Katt-Quartier als Kultur-, Bildungs- und Generationsquartier -- hier seien verschiedene Szenarien denkbar.

' Ehemalige Grundschule Ost entweder als soziokulturelles Zentrum mit VHS und Musikschule oder als Aktions- und Freizeitpark.

' AJZ/Feuerwehr/Bahndamm

' Jugendfreizeitpark an der Dellmannstraße.

' Altstadt, die als Qualitätsquartier entwickelt werden könnte, mit Wohnen, Gastronomie und kleinteiligem Einzelhandel.

' Bürgerhäuser/kleiner LochesPlatz mit Gastronomie und Außengastronomie und den Bürgerhäusern "als die gute Stube Wermelskirchens".

(pd)
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