Wermelskirchen Uhle kauft das Kaufhaus

Wermelskirchen · Der Bochumer Investor Gerhard Uhle übernimmt das ehemalige Ring-Kaufhaus, baut es um oder teilweise sogar neu. Spätestens im Frühjahr 2011 will er mit einem Vollsortiment und einer Lebensmittelabteilung eröffnen.

Auf ihr Kaufhaus an der Telegrafenstraße werden die Wermelskirchener künftig nicht verzichten müssen — im Gegenteil: Es wird wieder ein Vollsortimentkaufhaus, sogar mit Lebensmittel- und Feinkostabteilung. Das Kaufhaus wird in Teilen abgerissen oder/und umgebaut. Es soll spätestens im Frühjahr 2011, vielleicht schon vor Weihnachten 2010 eröffnet werden: Alles dies kündigt der neue Besitzer Gerhard Uhle an. Der Bochumer Geschäftsmann ist bereits stadtbekannt, denn er hatte sich im Mai diesen Jahres als möglicher Investor für den Loches-Platz und das Ringkaufhaus vorgestellt.

Nach dem Debakel mit der von CDU und SPD erzwungenen und gescheiterten EU-Ausschreibung für den Loches-Platz musste Uhle wie auch die weiteren Bewerber von diesem Objekt Anstand nehmen. Doch "ins Geheim" sind Bürgermeister Eric Weik, Gerhard Uhle und auch Kaufhausbesitzer Alfred Scherz immer im Kontakt geblieben, bis es jetzt zur Unterzeichnung des Kaufvertrages kam: Für Weik und Scherz ist dies gleichermaßen ein Glücksmoment. Denn Alfred Scherz sieht nunmehr trotz des Konkurses sein Lebenswerk fortgesetzt: Wie die Familie Scherz so ist auch die Uhle-Firmengruppe ein Familienunternehmen. Sohn Christian wird sich denn auch um die Mieter für das neue Kaufhaus kümmern.

350 Parkplätze

Bürgermeister Eric Weik ist besonders froh, dass gerade diese zentrale Geschäftslage an der Telegrafenstraße wieder belebt wird. Er ist sich mit Scherz und Uhle einig, dass dieser Punkt auch der zentrale Frequenzbringer für die Innenstadt ist. Nach der Devise "klotzen statt kleckern" will Uhle denn auch nicht nur die bisherige überbaute Fläche nutzen, sondern zur Erweiterung des Kaufhauses von der Stadt möglichst auch noch angrenzende Flächen erwerben. 350 Parkplätze will der Investor schaffen, die die Kaufhauskunden dann kostenfrei nutzen können. Dazu wird er aber zunächst ein Bodengutachten und eine Statikberechnung für das Altgebäude erstellen lassen. Erst nach diesen Ergebnissen könne er auch konkret sagen, was, wie und für welches Investitionsvolumen er planen werde, sagte Uhle. Gedacht sei an Parkpaletten ins rückwärtige Erdreich hinein, dazu der Neu- oder Umbau von zwei Etagen. "Wir nehmen den Geschäftsleuten nichts weg. Wir werden Frequenzbringer, der alle die Kunden an den Ort bindet, die vorher zum Einkaufen in andere Städte gefahren sind", prognostiziert Uhle. Und Weik pflichtet bei: Auch der neue Besitzer der Telegrafenpassage wisse, dass er die Passage nur füllen könne, wenn das Kaufhaus die Straße belebe.

(RP)
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