Wermelskirchen Streit um die heilpädagogische Gruppe

Wermelskirchen · Mit großem Bedauern hatte Jugendamtsleiterin Birgit Ludwig-Schieffers auf die Absage der Stiftung "Die gute Hand" zur geplanten Eröffnung einer heilpädagogischen Gruppe reagiert. Wie wir berichteten, hatte sie den Jugendhilfeausschuss über diese Absage aus finanziellen Gründen informiert.

Auch die Leiterin der Pestalozzischule, Heike Holzki, hatte den Rückzug der Stiftung außerordentlich bedauert. Nun meldet sich aber der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Markus Schäfer, und stellt die Situation ganz anders dar. Schäfer verweist nämlich auf ein Schreiben des Sozialdezernenten Jürgen Graef, in dem dieser im Namen der Stadtverwaltung der Stiftung "Die guten Hand" eine Absage erteilt.

In dem Brief an den Vorstandsvorsitzenden der Stiftung heißt es wörtlich: "Die Idee, die Räume (Anmerkung der Redaktion: für die heilpädagogische Gruppe) in der Hausmeisterwohnung (der Pestalozzischule) Ihrerseits auszubauen, konnte nicht realisiert werden, da es der Stadt Wermelskirchen aufgrund der schwierigen Haushaltslage nicht möglich ist, langfristige finanzielle Bindungen einzugehen." Dem entgegen war im Jugendhilfeausschuss aber berichtet worden, "Die gute Hand" wolle sich ihrerseits finanziell nicht langfristig binden, da sie den Bedarf an Schülern für eine solche heilpädagogische Gruppe auf die nächsten Jahre nicht einschätzen könne.

Auch dem widerspricht Schäfer: Grundsätzlich sei die Stiftung immer noch an der Eröffnung einer heilpädagogischen Tagesgruppe in Kooperation mit der Stadt Wermelskirchen in der Pestalozzischule bereit. Allerdings sei die Voraussetzung dazu "eine angemessene Kostenverteilung auf beide Kooperationspartner", schreibt Schäfer.

Die Kostenverteilung stellt sich die Stiftung laut Schäfer so vor: "Die gute Hand" würde 189 000 Euro in den Ausbau der Hausmeisterwohnung investieren; die Stadt Wermelskirchen sollte dafür 20 Jahre lang Mietfreiheit garantieren und bei einer kürzeren Laufzeit der Gruppe als 20 Jahre die Restraten eines Finanzierungsplanes tilgen. Dies habe Wermelskirchen aber abgelehnt, bedauert Schäfer.

(RP)
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