Wegepate für den Panoramasteig im Bergischen Land Markierer aus Überzeugung seit fast 40 Jahren

Wermelskirchen/Lennep · Jürgen Flöttmann gibt seine Aufgabe als Wegepate ab – bleibt aber für Wanderer im Einsatz.

 Jürgen Flöttmann kennzeichnet einen Wanderweg. Foto (Archiv) Ralph Matzerath

Jürgen Flöttmann kennzeichnet einen Wanderweg. Foto (Archiv) Ralph Matzerath

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

(resa) Wer Jürgen Flöttmann nach Markierungsarbeiten im Wald fragt, der trifft auf einen reichen Fundus an Erfahrungen. Schließlich war Flöttmann schon mit Markierungszeichen im Wald unterwegs, als es noch kein digitales Kartenmaterial gab, als GPS noch Zukunftsmusik war und das Katasteramt mit großen Postern arbeitete. In diesem Monat hat Flöttmann seine Aufgabe als Wegepate am Panoramasteig abgegeben. „Damit ich mich noch besser den anderen Aufgaben an den Wanderwegen widmen kann“, sagt er. Denn ans Aufhören denkt das Urgestein des Sauerländer Gebirgsvereins (SGV) nicht. „Ich mache weiter, solange ich laufen kann“, sagt er lachend.

Und dann erinnert er sich an seine Anfänge mit dem SGV vor fast 40 Jahren, den Lehrgang für Wegemarkierer und die Wahl zum Bezirkswegewart im Bergischen Land 2002. Seit dem hat er 7500 Kilometer Wanderwege im Blick – von Wuppertal bis an die Sieg. Jede Veränderung auf Wanderwegen markierte er in Plänen und schickte sie  ans Katasteramt. Dann kam die Digitalisierung. „Und ich überlegte, ob ich das noch mitmachen soll“, sagt er. Aber Flöttmann machte mit, brachte sich die neue Technik bei, kaufte ein GPS-Gerät und ging weiter in den Wald. „Damals stellte ich dann auch fest, dass viele Wege gar nicht mehr aktuell waren“, sagt er. Also fuhr er samt der neuen Technik raus, wanderte und markierte die Wege anschließend auf den Karten am Computer. „Diese Datei ist heute unser großes Kapital“, sagt Flöttmann. Denn sie geben mit großer Zuverlässigkeit Auskunft über alle markierten Wanderwege in der Region. Mann komme ganz schön rum, sagt der Wegewart. „Und die Karte lebt“, ergänzt Flöttmann dann. Schließlich verändern sich Wege, ganz selten kommt noch einer dazu. Und sobald es so weit ist, nimmt Flöttmann die Änderung in den Daten vor.

Er hat jene Entwicklungen miterlebt, als die Touristiker die Wanderwege in Themenwege verwandelten und als die Farbe von Klebetafeln abgelöst wurde. Immer wieder ist er Vandalismus begegnet: Schilder, die abgerissen wurden. „Da muss man manchmal ein dickes Fell haben“, sagt Flöttmann.

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