Wermelskirchen Grüne vorerst ohne neuen Fraktionsvorsitzenden

Wermelskirchen · Nach dem Rücktritt von Jutta Paulig, den sie als Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen für das Monatsende angekündigt hat, wird es vorerst noch keinen neuen Fraktionsvorsitzenden geben.

Denn es gibt bislang keinen Kandidaten, obwohl Pauligs Stellvertreter Hans-Jürgen Klein oder Andreas Willinghöfer zunächst als mögliche Nachfolger "gehandelt" worden waren. Beide werden die Fraktion ab April vorerst kommissarisch leiten, sagte Klein gestern auf Nachfrage der BM. Wahrscheinlich werde dann im Mai nach der Landtagswahl ein neuer Fraktionsvorsitzender für die Grünen gewählt.

Auf die Frage, ob er selbst kandidieren werde, sagte Hans-Jürgen Klein: "Ich bin der Fraktionsälteste und nun schon elf Jahre mit dabei. Ich bin bald 65 Jahre alt. Es wird Zeit, dass die Arbeit bei den Grünen auf mehr Schultern als bisher verteilt wird."

Denn die politische Arbeit habe im Bündnis enorm zugenommen. De facto seien es aber nur acht bis neun Mitglieder, auf denen die ganze Arbeit laste. "Wir wollen uns jetzt zuerst auf den Landtagwahlkampf konzentrieren und dann mit Ruhe und Bedachtsamkeit den neuen Fraktionsvorsitz wählen", sagte Klein. Ob nun Andreas Willinghöfer kandidiere oder noch jemand ganz anderes seinen Ring in den Kreis werfe, könne er nicht sagen.

Ihm sei aber wichtig, dass grüne Inhalte weiterhin in die Ratsarbeit transportiert würden, betonte Klein und nannte die Stichpunkte: "Unter grüner Arbeit verstehe ich eine umweltorientierte, bildungs- und sozialorientierte Politik." Das politische Hauptthema der nächsten Zeit, die Haushaltsplanberatungen, werden aber nach Einschätzung von Hans-Jürgen Klein durch die Vakanz im grünen Fraktionsvorsitz nicht beeinträchtigt: "Wir arbeiten wie bisher weiter und werden schon einen vernünftigen Haushalt hinbekommen. Außerdem stehen wir zum Kooperationsvertrag", betont der 65-Jährige.

Und Klein fügt hinzu: "Ich habe Jutta Paulig für ihre lange Zeit als Fraktionsvorsitzende gedankt." Vor allem die vergangenen Monate seien sehr turbulent und arbeitsaufwändig gewesen.

Zuerst das fünfte Kind

Andreas Willinghöfer legte sich gestern im BM-Gespräch auch nicht fest, ob er als Fraktionsvorsitzender für die Grünen kandidieren wird: Priorität habe nun erst mal die Geburt des fünften Kindes.

Es sei noch alles offen, "wie sich die Fraktion über die Leitung entscheiden werde". Für die anstehenden Haushaltsplanberatungen sei es "sicherlich eine schwierige Situation": "Aber Frau Paulig ist ja nicht aus der Welt. Iich bin guter Hoffnung, dass wir das gemeinsam hinbekommen", sagte Andreas Willinghöfer auch mit Blick auf Hans-Jürgen Klein, der "schließlich schon lange Ratserfahrung" habe.

(RP)
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