Wermelskirchen Büfo ist geschlossen für das große Uhle-Kaufhaus

Wermelskirchen · Der Bochumer Investor Gerhard Uhle hat das Bürgerforum bei seinem Besuch in Wermelskirchen überzeugt: "Wir sind geschlossen für die große Lösung", bilanzierten Friedel Burghoff und Peter Scheben gestern gegenüber der BM das Gesprächsergebnis. "Die große Lösung", ein neu gebautes Kaufhaus an der Telegrafenstraße mit 10 000 Quadratmetern Gesamtfläche, betrachte Büfo als ganz wichtigen Einzelhandelssschwerpunkt, der die Käuferabwanderung aus Wermelskirchen stoppen könne.

Uhle trägt das volle Risiko

"Das Einzelhandelsgutachten hat schließlich nachgewiesen, dass jährlich elf Millionen Euro nach Remscheid zu Saturn abfließen. Wenn nun der von Herrn Uhle angekündigte Fachmarkt für Kleinelektronik in sein Kaufhaus kommt, dann können wir verhindern, dass die Wermelskirchener nach Remscheid ins Alleecenter fahren", hofft Scheben. Für besonders vorteilhaft erachtet Burghoff die Ankündigung Uhles, hochwertige Fachgeschäfte in sein Kaufhaus zu holen und vorzugsweise solche Angebote, die am Ort noch nicht vorhanden sind.

Überzeugt habe sie der Bochumer Kaufmann auch durch die Tatsache, dass er schließlich nicht nur bauen, sondern das Kaufhaus auch selbst vermarkten wolle. "Schließlich trägt Herr Uhle dadurch das volle Risiko", geben Scheben und Burghoff zu bedenken. Wichtig sei Büfo aber im Zusammenhang mit dem neuen Kaufhaus an der Telegrafenstraße, dass der Loches-Platz dann nicht mehr großartig bebaut werde: "Wir stellen uns einen richtigen Platz mit Aufenthaltsqualität vor. Parkähnliche Parkplätze, Sitzgelegenheiten, vielleicht eine Überdachung für die Marktstände. Und wenn dann noch ein Café auf den Platz soll, dann wehren wir uns nicht dagegen", formuliert Burghoff die Vorstellung seiner Fraktion.

In Fragen des Baurechtes für das neue Kaufhaus werde sich Büfo nicht einschalten, die seien Verwaltungsaufgabe. Und zu dem von Uhle zusätzlich gewünschten Grundstück am Brückenweg sage die Büfo-Fraktion erst einmal nichts: "Da warten wir ab, wie sich der Bürgermeister das vorstellt", so Burghoff.

Gutachten ist beauftragt

Das neuerliche Gutachten zur Einzelhandelssituation angesichts des von Uhle geplanten Kaufhauses ist inzwischen in Auftrag gegeben worden, wie Dezernent Dr. André Benedict Prusa auf Nachfrage mitteilt. Gerhard Uhle müsse dem Gutachter nun Daten liefern, was er genau in seinem Kaufhaus vorhabe. Er gehe zwar nicht davon aus, dass Uhle andere Einzelhändler am Ort "auffressen" werde. Aber mögliche Gefahren müssten angesprochen werden. Wichtig sei auch eine realistische Betrachtungsweise: "Wir werden keine Kunden aus dem Großraum Köln ansprechen können", weiß der Dezernent.

(RP)
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