Wermelskirchen Monika Müller fällt durch

Wermelskirchen · Dirk Wartmann (WNKUWG) und Jutta Paulig (Bündnisgrüne) sind die neuen Stellvertreter des Bürgermeisters. Ein CDU-Mitglied verweigert der eigenen Kandidatin die Stimme. Opitz wieder im BEW-Aufsichtsrat.

Die größte Fraktion im neuen Stadtrat sorgte gestern selbst bei der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter für den Fauxpas in der konstituierenden Sitzung: Die Christdemokraten gaben der eigenen Kandidatin für den stellvertretenden Bürgermeister, Monika Müller, nicht alle Stimmen. Nur 16 CDU-Ratsmitglieder votierten für sie, eine Stimme war ungültig. Monika Müller fiel durch. Damit zog die Wahlliste von Büfo, WNKUWG, FDP und Bündnisgrünen: Dirk Wartmann ist 1. stellvertretender Bürgermeister, Jutta Paulig 2. stellvertretende Bürgermeisterin.

Geheim lief die Wahl ab, zehn Politiker enthielten sich (wahrscheinlich die komplette SPD), zwei Stimmen waren ungültig. Groß war der Jubel beim neuen Regenbogen-Bündnis. Und Jutta Paulig (Bündnisgrüne) gestand, noch etwas überrascht von der Wahl: "Ich hatte ja eigentlich immer noch auf Christel Reetz gesetzt." Mit Wartmann und Paulig sind nun die beiden Ortsteile Dabringhausen und Dhünn würdig vertreten.

Keine "Zwangsjacke"

Der Altersvorsitzende Robert Weber hatte die konstituierende Sitzung eröffnet und Bürgermeister Eric Weik vereidigt. Dabei versagte dem Senior vor Ergriffenheit mehrmals die Stimme. Weber sprach vor der Einführung von Weik in sein Amt drei Wünsche aus: Der neue Rat möge binnen fünf Wochen zu sachlicher Arbeit unter allen Stadtverordneten und auf allen Ebenen finden; in fünf Wochen möge man einen tragfähigen Haushalt 2010 aufstellen, um der "argen Zwangsjacke" Haushaltssicherungskonzept zu entgegen; in den nächsten fünf Jahren möge die Verschuldung soweit zurückgeführt werden, dass Tilgung und Zinsen nicht mehr strangulierten. "Ich bin überzeugt, dass alles ist machbar. Packen wir's daher an."

Weik griff Webers Appell auf: Zwietracht sei kein guter Ratgeber. Man solle ein Mindestmaß an Umgang untereinander pflegen; er wolle künftig mit seinen Umgangsformen auch dazu beitragen, meinte er selbstkritisch.

Dank sprach er Christel Reetz und Horst Krüger aus, die in den vergangenen fünf Jahren seine Stellvertreter waren. Niemand habe ihm so oft widersprochen, man habe oft miteinander gestritten, "aber es hat Spaß gemacht", würdigte er Christel u Reetz' Wirken. Auf sie sei ebenso immer Verlass gewesen wie auf Horst Krüger "(Ein Mann, ein Wort"): "Wir waren ein richtig gutes Team", sagte Weik abschließend.

(RP)
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