Wermelskirchen Blues-Session im Eifgen einfach "zum Heulen schön"

Wermelskirchen · "A.G. & The Motel Kings" sorgten für die Einstimmung.

Es war wie früher, wie zu den besten Zeiten im Bistro der Katt mit dem verstorbenen Wirt Lothar Heinrich. Die monatliche Blues-Session hat ja seit vielen Jahren ein treues Stammpublikum, und die sind natürlich auch im Haus Eifgen zu Gast. Die Opener-Band "A.G. & The Motel Kings" waren zuletzt vor vier Jahren in Wermelskirchen. Das war noch im Bistro. "Hier ist aber auch ganz toll", sagte Manfred "Magic" Amrehn, Sänger der Band. "Ganz super, was Michael (Dierks) und der Verein hier auf die Beine gestellt haben".

Gitarrist Axel Girnus ist "A.G." und das klingt, englisch ausgesprochen, zusammen mit den "Motel Kings", natürlich so richtig nach Rhythm & Blues. So wurde in den 1940er-Jahren die afroamerikanische Popmusik bezeichnet, eine Form des Blues und etwas später die Basis für den Rock'n'Roll. Auch wenn die Texte oft von "zwischenmenschlichen Problemen" handeln, ist die Musik doch überwiegend fröhlich.

Schon nach den ersten Takten müssen die Füße mitwippen. Max Gillert am Bass und "Westcoast" Willi Güttler am Schlagzeug bilden das stabile Gerüst. "Die Musik basiert auf den 40er- und 50er-Jahren. Damals spielten die Bands noch oft mit Bläsern. Das haben wir auf unsere kleine Band umgestrickt."

Am Mittwochabend hatte die Band einen wunderbaren Gast mitgebracht: Marion Wade, auch Magic Marion" genannt, bearbeitete mit einer unglaublichen Spielfreunde den Flügel. Ihre Soloeinlagen wurden stets mit viel Applaus belohnt. Hawaii-Hemd, Haartolle, klassische Mikrofone und Verstärker, alles passend für diese Musik.

Passend zur Fußballzeit die Frage an die Zuhörer: "Stimmen zum Spiel?" Dieter Häcker sagte: "1:0. Einfach super." Jürgen Thiel meinte ganz einfach: "Schön." Achim Schulte nahm Bezug auf die politische Situation: "Schön, dass es solche Abende gibt. Wunderbar." Und Wolfgang Schindler hatte einen herrlichen Kommentar im bergischen Dialekt: "Dä Blues wor so schön, ich könnt huelen."

Nach den "Motel Kings" fanden sich an diesem Abend ganz viele Musiker, die in immer neuen Formationen miteinander Musik machten. Session-Musik, so wie es sein soll. Traurig wäre, wenn dies irgendwann nicht mehr stattfinden würde. "Das Haus Eifgen steht immer noch zum Verkauf, und es gibt einen Interessenten, der eine Musikkneipe mit Biergarten betreiben möchte. Denkbar ist eine Zusammenarbeit und die Fortführung der Session-Abende", sagte Michael Dierks, Vorsitzender der Kulturinitiative und Organisator des Programms im Eifgen. "Sein Konzept könnte gut für das Haus sein, aber nicht unbedingt für das Kulturprogramm, so wie wir uns das vorstellen und wie wir das anbieten." Der Verein prüft Möglichkeiten, das Haus in irgendeiner Form zu übernehmen und zu betreiben.

(wsb)
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