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Schnorrenberg-Cup in Uevekoven Gelebte Inklusion bei den Sportfreunden

Uevekoven · Bei den Sportfreunden Uevekoven trainieren zwei Inklusionsmannschaften in Kooperation mit der ViaNobis GmbH für betreutes Wohnen – ein Vorbild für die gesellschaftliche Eingliederung behinderter Menschen.

 Szene aus der Turnier-Begegnung zwischen Via Nobis (grün) und dem Team Rhein-Sieg-Werkstätten.

Szene aus der Turnier-Begegnung zwischen Via Nobis (grün) und dem Team Rhein-Sieg-Werkstätten.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Eine sportliche Heimat haben die Spieler der inklusiven Fußballmannschaft der Katharina Kasper ViaNobis GmbH seit einigen Jahren in Uevekoven gefunden. In den Einrichtungen für betreutes Wohnen in Hückelhoven, Geilenkirchen und Gangelt leben Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Seit fünf Jahren sind die Bewohner des Betreuten Wohnens Mitglied im Verein der Sportfreunde 1930 Uevekoven e.V. Sie trainieren in der Regel alle zwei Wochen auf den Uevekovener Sportanlagen unter der Leitung von Trainer Markus Paulzen, Mitarbeiter der ViaNobis GmbH. „Alle Spieler unserer Mannschaft sind auch Mitglied im Verein und kommen auch zu anderen Vereinsaktivitäten außerhalb dieses Turniers“, erklärt Georg Schmitz von den Sportfreunden.

Die Kooperation hat er selbst initiiert. Seit über 20 Jahren ist er bei der ViaNobis beschäftigt und engagiert sich gleichzeitig bei den Sportfreunden Uevekoven. In der Hückelhovener Einrichtung „Haus Schnorrenberg“ wurde zur gesellschaftlichen Eingliederung ein Fußballteam für Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen, das an den Dorfmeisterschaften in Uevekoven teilnahm. 2014 wurde Uevekoven dann zu ihrem neuen Trainingsplatz, nachdem die alte Trainingsanlage nicht mehr zur Verfügung stand. Seitdem wird der nach „Haus Schnorrenberg“ benannte „Schnorrenberg-Cup“ ebenfalls in Uevekoven ausgetragen, ein Turnier für Inklusionsmannschaften, das in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal stattfand.

Die Zahl der Spieler ist mittlerweile deutlich gewachsen und es gibt zwei Mannschaften, die mit eigenem Trikot unter dem Namen „Sportfreude Uevekoven ViaNobis“ auftreten. Seit letztem Jahr treten die Mannschaften auch bei auswärtigen Turnieren in ganz Nordrhein-Westfalen an.

„Der Schnorrenberg-Cup ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Wiesenfests“, erklärt Thomas Hendrix, Vorsitzender der Sportfreunde. „Anfänglich gab es noch ein paar Berührungsängste“, erläutern Schmitz und Hendrix. Davon sei aber nichts mehr zu spüren: „In den letzten beiden Jahren hatten wir beim Wiesenfest abends auch eine inklusive Musikband zu Gast. Gerade nach dem Turnier finden dann Menschen mit und ohne Behinderung zusammen“.

Die Begeisterung für den Fußball verbindet, das wurde beim Schnorrenberg-Cup deutlich. Sichtlich Spaß und Spielfreude, aber auch Kampfgeist waren spürbar. „Viele kennen sich untereinander, das erhöht natürlich den Wettkampfreiz“, erklärt Schmitz schmunzelnd.
In Teams zu siebt wurde jeweils zwölf Minuten lang auf halbem Spielfeld gespielt. Der Sieger wurde nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“ ermittelt. Insgesamt sechs Inklusionsmannschaften, unter anderem aus Troisdorf und Alsdorf, waren zum Turnier gekommen. Da ein Team kurzfristig nicht erschien, musste improvisiert und der Ablauf geändert werden, was für Turnierleiter Bernd Kegler aber kein Problem darstellte.

Am Rande des Spielfelds genossen die Mannschaften, ihre angereisten Unterstützer und die übrigen Besucher das Uevekovener Turnier bei sommerlichen Temperaturen. Ein Grillstand und kühle Getränke sorgten für Erfrischung. Die Dienste an den jeweiligen Ständen wurden von Mitarbeitern und Klienten der Einrichtungen übernommen. Ein Miteinander behinderter und nicht-behinderter Menschen, eine große Gemeinschaft hat sich im Laufe der letzten Jahre in Uevekoven entwickelt. Das ist gelebte Inklusion und Integration in eine große Fußball-Familie.

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