Feier bei der Firma Inperfektion in Wegberg Ein Unternehmen sagt Dankeschön

Wegberg · Die Wegberger Firma Inperfektion ist unbeschadet über die Corona-Krise zu kommen. Das haben ihre Geschäftsführer jetzt mit dem NRW-Finanzminister und anderen Gästen gefeiert.

 Lutz Lienenkämper, NRW-Finanzminister, sprach jetzt bei der Wegberger Firma Inperfektion.

Lutz Lienenkämper, NRW-Finanzminister, sprach jetzt bei der Wegberger Firma Inperfektion.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Nach anfänglicher Lähmung haben Carsten Finke und Ralf Aldenhoven, die beiden Geschäftsführer von der Firma Inperfektion in Wildenrath, die Corona-Pandemie als Chance genutzt – und stehen nun, rund 18 Monate nach Ausbruch der Pandemie im Kreis Heinsberg, mit ihrem Unternehmen für Automatisierungstechnik besser da, als sie es sich vorgestellt hätten. „Corona hat uns gut getan. Wir haben vieles überdenken und hinterfragen können und uns mit Innovationen beschäftigt“, sagt Finke.

Die Firma Inperfektion ist ein Anbieter für Automatisierungslösungen. Abnehmer sind beispielsweise die Lebensmittel-, Schwer- und Automobilndustrie. Zu dem Leistungsprogramm gehören sowohl die Software-Entwicklung, als auch die Konstruktion von Hardware, Anlagen und Schaltschränken. Aktuell wird bei Inperfektion mit Hilfe von Fördergeld des Landes erforscht, inwieweit die 5G-Mobilfunktechnik auch dazu benutzt werden kann, Transportfahrzeuge autonom zu steuern. Das Unternehmen wurde 2017 gegründet, ist also noch recht jung. Zwischenzeitlich gehören jedoch nach eigenen Angaben schon namhafte Automobilhersteller wie Volkswagen und Opel zu den Kunden. Seit 2019 ist Inperfektion außerdem anerkannter IHK-Ausbildungsbetrieb.

Ohne die Hilfe anderer wäre diese positive Entwicklung nicht möglich gewesen, sagen die beiden Geschäftsführer, die einander bereits in der Technikerschule kennenlernten und seit 25 Jahren in guten und in schlechten Zeiten beruflich miteinander auskommen. Den Wegbegleitern durch die Krise zu danken, das war ihr großes Anliegen, das sie bei einem Dankeschön-Fest auf dem Firmengelände an der Friedrich-List-Allee vortrugen. Verwaltungen und Politiker, Behörden und Ministerien hätten ihnen in der Krise geholfen, meinen sie. Entsprechend sah die Gästeliste aus: Auch NRW-Finanzminister Lutz Lienenkämper und Landrat Stephan Pusch waren darunter.

Pusch schilderte in einer Ansprache, wie der Kreis Heinsberg vom ersten Stillstand ab Aschermittwoch 2020 bis jetzt durch die Pandemie gekommen sei. „Wir haben gehandelt, bevor Gesundheitsministerium oder Robert-Koch-Institut in der Lage waren, Anweisungen zu geben oder Regelungen zu treffen.“ Sicherlich habe es Fehler gegeben. „Alle haben vor einer nie gekannten Situation gestanden.“ Aber er habe seine Mitarbeiter motiviert, zu handeln, ohne sich von der Angst vor Fehlern zurückzuhalten. „Man muss auch machen lassen.“

Zunächst sei der Corona-Ausbruch bei der Karnevalssitzung in Gangelt als ein Problem dargestellt worden, das es nur im Kreis Heinsberg gebe. Bürger aus dem Kreisgebiet seien stigmatisiert worden, was auch Finke bestätigte: „Unsere Mitarbeiter wurden von Baustellen verwiesen, bloß weil sie in einem Fahrzeug mit HS-Kennzeichen unterwegs waren.“ Später seien die vom Kreis eingeleiteten Maßnahmen bundesweit übernommen worden, berichtete der Landrat: „Wir haben längst kein negatives Image mehr.“

Hilfreich sei auch die finanzielle Unterstützung des Landes gewesen, meinte Finke an Lienenkämper gerichtet. „Wir haben sehr, sehr schnell Hilfe bekommen.“ Der Finanzminister erläuterte, die Firma Inperfektion sei ein gutes Beispiel, dass man als junges Unternehmen mit guten Ideen und stattlicher Unterstützung unbeschadet durch die Krise kommen konnte. Eine dieser neuesten Ideen ist die RoBox, eine mobiles Schweißgerät, mit dem Inperfektion für einen Förderpreis des Landes nominiert ist.

Wie Finke, so dankte auch Ronny Schreiber, Chef-Sommelier und Mitinhaber des Restaurants „Troyka“, dem Kreis Heinsberg und dessen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. „Sie haben uns sehr geholfen, durch die Pandemie zu kommen“, sagte er. In der Pandemie hätten seine beiden Kollegen Alex Wulf und Marcel Kokot und er das nahezu Unmögliche in Erkelenz  gewagt und ein neues Restaurant gebaut, das eigener Ansicht nach „das innovativste in Europa“ geworden sei. „Das ging nur mit der Unterstützung vieler“, so lautet sein Resümee.

Wiederholt wurde dem Heinsberger Landrat Stephan Pusch in den vergangenen Monaten übrigens das Angebot unterbreitet, über den Kampf gegen das Corona-Virus im Kreis Heinsberg ein Buch zu schreiben. Er habe stets abgelehnt, berichtete er bei dem Dankeschön-Fest bei der Firma Inperfektion in Wegberg-Wildenrath

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