Initiative für die Umwelt Schwalmtaler kämpft gegen Plastik

Stefan Vogt (42) aus Schwalmtal will am Niederrhein Unterstützer gewinnen, die auf Einwegplastik verzichten. Dies können ebenso Geschäfts- wie Privatleute sein. Der erste Partner ist jetzt Paul Lentzen (Landmarkt Lentzen).

 Blumen gibt es im Landmarkt Lentzen in Schwalmtal in Papiermanschette. Nur ein Beispiel, wie der Betrieb auf Einwegplastik verzichtet. Chef Paul Lentzen macht mit bei der Initiative „Byebye Plastik“. Diese hat der Schwalmtaler Stefan Vogt (42) jetzt ins Leben gerufen.

Blumen gibt es im Landmarkt Lentzen in Schwalmtal in Papiermanschette. Nur ein Beispiel, wie der Betrieb auf Einwegplastik verzichtet. Chef Paul Lentzen macht mit bei der Initiative „Byebye Plastik“. Diese hat der Schwalmtaler Stefan Vogt (42) jetzt ins Leben gerufen.

Foto: Birgit Sroka

Ob Plastikrührlöffel, Becher für den Coffee-to-go, Geschenkband oder Einzelportionen für Marmelade und Honig: All’ diese Dinge sind aus Plastik – und darüber hat sich Stefan Vogt (42), Geschäftsmann aus Schwalmtal, geärgert. Warum kann man diese nicht durch plastikfreie Alternativen ersetzen, fragte er sich und schloss sich der Initiative „Byebye Plastik“ an. Er wirbt jetzt bei Privatpersonen und bei Geschäftsleuten dafür, auf Kunststoff zu verzichten. In Paul Lentzen, Betreiber des Landmarkts Lentzen, hat er bereits einen Mitstreiter gefunden. Vogt hofft, dass noch viele weitere folgen werden.

 Steffi Schröter, Autorin und Coach, die auf der dänischen Insel  Bornholm lebt, hat das Projekt „Bye Bye Plastik“ ins Leben gerufen. Ihr Ziel: Unternehmen und Menschen zu finden, die auf Einwegplastik im Alltag verzichten. Diese erhalten  „Zertifikate“ in Form eines Aufklebers. Mit dabei sind in ihrem Heimatort etwa Einkaufsläden, Cafés, Restaurants ebenso wie Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Schulen.

Für diese Idee will sich auch Stefan Vogt am Niederrhein einsetzen. Er ist vielen Schwalmtalern als Betreiber eines Online-Kaffee-Shops bekannt. „Steffi Schröter rief im vergangenen Jahr in Bornholm die Aktion ‚Bye Bye Plastik ins Leben und skizzierte das Grundkonzept“, erzählt der 42-Jährige. Sie habe auch die  Grundzüge und Regeln skizziert.  Privatpersonen, vor allem  aber  Unternehmer und Gastronomen sollen angeregt werden, Einwegplastik zu vermeiden. Nach dem Vorbild Bornholm will Stefan Vogt diese Idee nun auch am Niederrhein verbreiten.

Der prägnante blaue Aufkleber mit einem Wal – Plastikmüll landet tonnenweise im Meer und schädigt dieses Ökosystem – soll an  Geschäftsleute, Ladenbesitzer, Restaurant- und Café-Betreiber ebenso verteilt werden wie an Kantinen, Vereine oder andere Einrichtungen. Dazu müssen einige Kriterien beachtet werden. So muss etwa auf Becher, Deckel, Tüten, Besteck, Strohhalme und Flaschen ohne Pfand aus Plastik verzichtet werden ebenso auf solche Verpackungen für Butter, Milch oder Marmelade. Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, kann sich über Facebook byebyeplastik.niederrhein oder per E-Mail an info@byebyeplastik-niederrhein.de an Stefan Vogt wenden.

„Die Idee dahinter ist, ein Signal zu setzen“, sagt Vogt.

Der Landmarkt Lentzen beteiligt sich als erstes regionales Unternehmen an der Aktion „Bye Bye Plastik“. „Gewerbetreibende oder Vereine können an einem Tag mehr bewirken als Einzelne“, meint auch  Paul Lentzen. „Es werden nicht nur die Meere mit Plastikmüll verschmutzt. Wir nehmen über unsere Äcker ebenfalls Mikroplastik auf.“ Lentzen und Vogt wissen, dass es Alternativen zu Plastikartikeln gibt - und Paul Lentzen will diese ab sofort auch verwenden. Bastbänder ersetzen beim Blumenschmuck das bisherige Plastik-Kräuselband, selbst gebundene Sträuße werden nicht mehr in Plastikfolie, sondern in Papier eingeschlagen.  In der Verkostung werden keine Plastikbecher mehr ausgegeben, die Plastiktüten hat Paul Lentzen ebenfalls verbannt, eigene Geschenkverpackungen werden ebenfalls plastikfrei sein.

Dafür erhielt er als erster den Aktions-Aufkleber. „Wenn wir auf dieser Ebene agieren, können wir den Netzwerkgedanken vermitteln. Man muss mitmachen, damit es viele werden“, sagt Paul Lentzen.

Darauf hofft auch Stefan Vogt. „Sei ein Teil der Lösung. Wenn alle 1,2 Millionen Menschen am Niederrhein auf ein kleines Stück Plastik verzichten, was wäre das für ein Berg?“, fragt der Schwalmtaler. Er plädiert für Plastikalternativen: „Glas, Holz oder Metall könne unendlich oft recycelt werden. Bei Plastik gehe das nicht: „Irgendwann habe ich eine schwarze Masse, aus der ich nur noch Blumenkübel machen kann.“

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