Sozialkaufhaus in Viersen Sozialkaufhaus eröffnet Dependance

Viersen · Ab Freitag ist die „Kaufbar“ auch in der „Alten Papierfabrik“ an der Krefelder Straße mit einem Ladenlokal vertreten.

 In der „Alten Papierfabrik“ eröffnet im Erdgeschoss am Freitag das Team der „Kaufbar“ einen neuen Standort.

In der „Alten Papierfabrik“ eröffnet im Erdgeschoss am Freitag das Team der „Kaufbar“ einen neuen Standort.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

Ab Freitag, 30. November, gibt es die „Kaufbar“ zweimal in Viersen: Das soziale Gebrauchtwarenkaufhaus eröffnet einen zweiten Standort in der „Alten Papierfabrik“ an der Krefelder Straße 173a. Das bisherige Geschäft an der Heimbachstraße 19a bleibt bestehen, der Möbel-Lagerverkauf an der Gerberstraße entfällt.

Erstklassiges aus zweiter Hand – das sollen die Kunden ab Freitag, 12 Uhr, auch in der neuen „Kaufbar“ finden. „An der Krefelder Straße präsentieren wir auf rund 600 Quadratmetern Möbel, Kleidung, Haushaltswaren, Deko und vieles mehr“, sagt Projekt- und Betriebsleiterin Monika Mai. Die Artikel sind gespendet, stammen zum Teil aus Haushaltsauflösungen. „Wir sind ein Kaufhaus für alle“, betont Mai. Am neuen Standort mit insgesamt rund 1250 Quadratmeter Fläche sei endlich genug Platz, sagt sie: „Wir haben jetzt auch einen Besprechungs- und Schulungsraum, da passen mindestens 20 Leute rein.“

Das soziale Gebrauchtwarenkaufhaus bietet Arbeitslosen die Möglichkeit, sich mit einer sinnvollen Beschäftigung zu qualifizieren, um wieder am Berufsleben teilhaben zu können. Nach dem Motto „Aus Arbeit in Arbeit“ wird in der „Kaufbar“ der Wiedereinstieg vorbereitet, wie Geschäftsführer Reiner Lennertz erläutert: „Unsere Mitarbeiter holen die gespendeten Artikel auf Wunsch ab, bereiten sie für den Verkauf vor, sorgen für eine ansprechende Präsentation und beraten die Kunden. Dabei werden sie von fünf Anleitern, Arbeitserziehern und Ausbildern begleitet.“

Derzeit sind in der „Kaufbar“ rund 40 Mitarbeiter im Rahmen von öffentlich geförderter Beschäftigung oder kommunalen Eingliederungsleistungen für Langzeitarbeitslose beschäftigt. Viele blieben für sechs Monate bis ein Jahr, erklärt Mai. „Wir erarbeiten gemeinsam mit den Teilnehmern eine neue Perspektive, so dass sie wieder fit werden für den Arbeitsmarkt“, sagt Hans Josef Kampe. Er ist Vorsitzender des Vereins Kontakt-Rat-Hilfe, der die „Kaufbar“ gemeinsam mit dem Verein Brückenbau trägt. Das Projekt wird vom Land NRW, vom Europäischen Sozialfonds, dem Kreis Viersen und dem Jobcenter Kreis Viersen gefördert. Neben den beiden Standorten in Viersen gibt es eine weitere Verkaufsstelle in Kempen für einen Teil des Sortiments (An St. Marien 16).

Vor knapp drei Jahren hatte der Papierhersteller Smurfit Kappa sein Werk in Viersen geschlossen. Die teils rund 150 Jahre alten Industriegebäude an der Krefelder Straße verfielen. Die Remigius GmbH der Unternehmensgruppe P & Z kaufte das Areal mit dem Ziel, das Objekt möglichst zu erhalten und um moderne Elemente zu ergänzen.

Im Februar 2018 stellte Julia Zaum, Geschäftsführerin von P&Z Immobilien, erste Pläne für das Areal vor. Die Idee: Auf rund 25.000 Quadratmeter Fläche siedeln sich Dienstleister, Gastronomen und andere Gewerbetreibende an. Auch Wohnungen könnten entstehen.

„Hier hat alles Industriecharakter“, sagt Mai. „Das ist ganz toll.“

www.kaufbar-viersen.de

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