Immer mehr Bedürftige in Schwalmtal Nicht nur der große Bedarf bringt der Tafel Probleme

Schwalmtal · Die Schwalmtaler Tafel sieht sich kurz vor dem Jahreswechsel weiterhin vor großen Herausforderungen: so steigt die Zahl der Bedürftigen, während es weniger Spenden gibt.

Für die Weihnachtsaktion gab es weniger Spenden.

Für die Weihnachtsaktion gab es weniger Spenden.

Foto: Daniela Buschkamp

Die Schwalmtaler Tafel sieht sich kurz vor dem Jahreswechsel  weiterhin vor großen Herausforderungen – so groß die Freude beim Vorstandsvorsitzenden André Wuttke, seiner Stellvertreterin Petra Spangenberg und dem gesamten Team über den jüngst erhaltenen Heimatpreis der Gemeinde Schwalmtal auch ist.

Mit dem zweiten Platz beim Heimatpreis sind 1500 Euro Preisgeld verbunden. „Das ist Geld, das wir gut gebrauchen können“, sagen die beiden Ehrenamtler. Denn die Tafel hat strukturelle Probleme.

 Petra Spangenberg und André Wuttke (Tafel Schwalmtal) freuen sich über den Heimatpreis.

Petra Spangenberg und André Wuttke (Tafel Schwalmtal) freuen sich über den Heimatpreis.

Foto: Daniela Buschkamp

Zum einen steigt die Zahl der Bedürftigen. „Im Frühjahr versorgte die Tafel rund 120 Menschen, im Sommer waren es schon 270“, erzählt Wuttke. Schon der damalige Vorstand habe die Aufnahme neuer Kunden gestoppt. Mittlerweile würde die Tafel sogar mehr als 400 Menschen in Schwalmtal unterstützen. „Wir schicken niemanden weg“, betont er. Auch nach der offiziellen Ausgabe, die jeden Donnerstag an der Schulstraße 52 in Waldniel stattfindet,  würden noch Lebensmittel verteilt: so lange, bis das Lager leer sei.

Zum anderen ist die Zahl der aktiven Helfer mit rund 40 unverändert, neue werden gesucht. Auch die Lagerkapazitäten seien unverändert. Es gebe aber weniger Lebensmittelspenden. Bundesweit würden die Tafeln Wuttke zufolge 60 Prozent weniger Lebensmittel erhalten. Für Schwalmtal geht er von 30 Prozent aus: „Auch bei uns ist der Rückgang drastisch.“ Besonders nötig seien Grundnahrungsmittel. Süßigkeiten seien zwar als Zugabe sehr schön, aber Produkte wie Nudeln oder Mehl seien für die Grundversorgung wichtiger. Die einzige Konsequenz, die das Tafel-Team  habe ziehen können: Sie geben kleinere Mengen aus, damit sie mehr Menschen helfen können.

Dass weniger Spenden zu verteilen seien, habe erneut die Weihnachtspäckchen-Aktion im Dezember gezeigt, schildert Petra Spangenberg: Während vor zwei Jahren noch rund 180 Pakete verteilt werden konnten, waren es in diesem Jahr noch die Hälfte (90 Pakete.  Auch im Jahr 2021 hatte sich die schwindende Resonanz fortgesetzt: Damals wurden rund 120 Pakete ausgegeben. Aktuell sei die Nachfrage sehr groß gewesen.

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