Zug der Wasserratten Brauter haut so schnell nix weg

Viersen · Bei frühlingshaftem Wetter feierten Tausende Jecke den traditionellen Zug der Wasserratten. Die 45. Auflage des Brachter Karnevalszugs hatte das Motto: "Den Brauter Jeck - haut so schnell nix weg!" Fröhlichkeit, Heiterkeit, Hurrastimmung und Begeisterung herrschte in den Straßen des Dohlendorfes, durch die Zug schrill und bunt unterwegs war.

 "Atemlos durch Bracht" unterwegs waren die Depotrunners, die erstmals als Fußgruppe am Zug der Wasserratten teilnahmen. Dazu nahmen sie einen lebensgroßen Goldpokal mit auf die Straße.

"Atemlos durch Bracht" unterwegs waren die Depotrunners, die erstmals als Fußgruppe am Zug der Wasserratten teilnahmen. Dazu nahmen sie einen lebensgroßen Goldpokal mit auf die Straße.

Foto: Franz-Heinrich Busch

"Bis auf fünf Gruppen haben alle eigene Musik - mehr zu laut als zu leise", meinte Zugleiter Franz-Josef Knops. Er stellte eine neue Tendenz in Bracht fest: "Es sind mehr große Wagen dabei, begleitet von feiernden jungen Leuten als Fußgruppen." Die Frico-Boys zu Fuß waren besonders stolz: "Wir sind Bürgermeister." Frank Gellen ist seit 1976 Frico-Boy und seit 2014 nun Bürgermeister. "Wir haben ihn als Moderator am Rathaus für den Zug ausgeliehen", grinste Friedhelm Leven, der Kopf der Frico-Boys. Damit eiferte Gellen seinem Vorgänger als Burgritter nach. "Und wenn wir die Steuern erhöhen, bin ich der Raubritter", meinte er lachend.

Ihm kam der FC Staubwolke Alst mit seinem Chef Gottfried Optenplatz und dessen Panzerknackern aber zuvor: "Die Gemeindekasse haben wir schon ausgeraubt." Gellen hatte alle Brüggener Karnevalsvereine mit Brüggens Prinz Karl I. (Haupts) zum Empfang geladen. Als Gäste kamen die KG Hinsbecker Jüüten und Maak Möt Brempt mit Prinzessin Natascha I. (aus Bracht) dazu. Die Wasserratten waren alle im Zug unterwegs. Das Boisheimer Prinzenpaar Olli I. und Karo I. grüßte an der Strecke mit "Ki Ka Kai a" von ihrer Residenz an der Marktstraße.

 Der Freundeskreis Appel-Kunterbunt unterstrich, dass Bracht als Dorf gar nicht schöner werden muss, sondern schon jetzt Qualitäten hat.

Der Freundeskreis Appel-Kunterbunt unterstrich, dass Bracht als Dorf gar nicht schöner werden muss, sondern schon jetzt Qualitäten hat.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Hoch auf dem Prunkwagen warf das Wasserratten-Kinderprinzenpaar Gabriel I. und Saskia I. Kamelle mit vollen Händen von der Mühle herab. Im Innern sorgten der Vater und Oliver, der Bruder der Prinzessin, ständig für Nachschub in der "Süß-Rinne", aus der das Prinzenpaar reichlich Wurfmaterial schöpfte. Darunter waren 800 Berliner Ballen, zehn Säcke Popcorn, ein Sack Bonbons, Chips, Schokolade, Spielringe und 80 Bälle.

Zum ersten Mal waren die Depot-runners Bracht im blau-weißen Outfit und blauen Perücken mit abgewandeltem Helene-Fischer-Song dabei: "Atemlos durch ganz Bracht, bis ein neuer Lauf erwacht". Die "goldige" Anja Hauser verkündete: "Ich bin der Goldpokal der Depot-runners." Der Stevens-Clan (Muurejubbel) bildete mit farbigen Springteufelchen (Jack in the Box) die ausgefallenste Fußgruppe. Die Damen des Wasserratten-Elferrates fanden besondere Aufmerksamkeit als bunte Clowns mit farbigen Luftballons.

 Das Bild einer Geisterstadt Bracht zeichneten die "Peerdsjecken", die als Spukgestalten durch den Ort zogen.

Das Bild einer Geisterstadt Bracht zeichneten die "Peerdsjecken", die als Spukgestalten durch den Ort zogen.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Die Brauter Peerdsjecke sahen mit dem Aufgebot an Spukgestalten Bracht als "Geisterstadt", und die Hupfdohlen besuchten Bracht als "Unterwelt". Freunde von überall machten Bracht zu "Biene Majas Blumenwiese", und der Freundeskreis Schützis & Friends verkündete: "Wir sind wieder gut drauf, mit uns blüht Bracht auf." Na also, da passte der FK Appel-Kunterbunt dazu: "Unser Dorf soll schöner werden." Als der Zug am Rathaus vorbei war, rief Gellen ein dreifaches Brauter Helau als Dankeschön auf Feuerwehr und Polizei aus.

(off)
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