Lokalsport Rote Karte kostet ASV einen Punkt
Tischtennis · Bei der 6:9-Niederlage im Spitzenspiel gegen Porz kassierte Süchtelns Lukas Koy eine umstrittene Rote Karte, die beide Teams versuchten abzuwenden. Dadurch rutschte der Tabellenführer auf Platz zwei.
Tischtennis-Spiele werden sehr selten durch einen Oberschiedsrichter beeinflusst. In einem von Fairness geprägten Sport bleiben die Unparteiischen meistens unauffällig. Dass sich ausgerechnet im Spitzenspiel der Herren-Oberliga zwischen dem TTC RG Porz und dem ASV Süchteln der Oberschiedsrichter in den Mittelpunkt stellte, stieß bei allen Spielern und Zuschauern auf völliges Unverständnis. Was war passiert? Bei einer 8:6-Führung für Porz verlor Lukas Koy gerade den zweiten Satz gegen Simon Eberhardt. Auf dem Weg zur Bande brachte der Süchtelner seine Sporthose wieder "in Form", wobei der Saum seines darunter befindlichen Shorts sichtbar wurde. Koy, der sich eigentlich auf den folgenden Satz einstellen lassen wollte, blickte aber an der Bande angekommen in die Rote Karte, die ihm Oberschiedsrichter Manfred Hildebrandt zeigte. Alle Versuche beider Teams, den Oberschiedsrichter zur Rücknahme der Roten Karte zu bewegen, blieben erfolglos. Damit durfte Koy nicht weiterspielen, und das Spiel endete zu Gunsten der Gastgeber mit 9:6.
"Eine ganz kuriose Situation, die ich so noch nicht erlebt habe", sagte Spitzenspieler Daniel Halcour bei der Verabschiedung nach dem Spiel. "Lukas hat sich nicht unsportlich verhalten. Nur das würde eine entsprechende Reaktion nach sich ziehen." Der ASV hat Protest gegen die Disqualifikation eingelegt; ob es hilft, bleibt aber abzuwarten.
Statt sich am Ende über das Abschlussdoppel ein Unentschieden zu sichern, kassierte Süchteln eine bittere 6:9-Niederlage. Der Meistertitel dürfte den Porzer bei drei Punkten Vorsprung auf Süchteln kaum mehr zu nehmen sein. Das vielleicht "beste Oberliga-Spiel seit Jahren" (Halcour) fand ein unrühmliches Ende. Bis dahin begegneten sich zwei Teams, die nahezu gleich stark sind. Fast jedes Spiel war hart umkämpft und hätte zugunsten beider Teams ausgehen können. Süchteln geriet nach den Auftaktdoppeln mit 1:2 in Rückstand und lief diesem das ganze Spiel über hinterher. Daniel Halcour und Axel Fischer gewannen gegen Thomas Pellny und Andreas Bahr. "In einem Spiel auf Augenhöhe entscheiden Nuancen", sagte Halcour. Er selbst gewann sowohl gegen Thomas Roßkopf als auch im Spitzenspiel gegen Thomas Pellny. Auch Andreas Küppers gewann in der Mitte beide Einzel. Unglücksrabe Koy bezwang in der ersten Einzelrunde Andreas Bahr. Mit Axel Fischer, Balazs Hutter und Marcel Leines gingen gleich drei Spieler leer aus.
