Ausstellung (Zu) viele spannende Perspektiven

St. Tönis · Fotos aus Ägypten, Marokko und Kuba zeigt Isabelle Trak in den Räumen des evangelischen Gemeindezentrums St. Tönis. „Mit offenen Augen“ heißt die Ausstellung, die noch bis Mitte Mai zu sehen ist.

 Das Auge fürs richtige Motiv hat Isabelle Trak nicht nur in der Architekturfotografie. Die Autodidaktin stellt annähernd 30 ihrer Arbeiten in der Christuskirche an der Hülser Straße aus.

Das Auge fürs richtige Motiv hat Isabelle Trak nicht nur in der Architekturfotografie. Die Autodidaktin stellt annähernd 30 ihrer Arbeiten in der Christuskirche an der Hülser Straße aus.

Foto: Norbert Prümen

Mit einer Kleinbildkamera fing alles an. „Ich bin immer gerne gereist, und ich habe dabei immer gerne fotografiert“, erzählt Isabelle Trak. Dass sie einen besonderen Blick habe und ihr tolle Schnappschüsse gelängen, sagten ihr Freunde beim Betrachten der Urlaubserinnerungen. Vor fünf Jahren dann kaufte die Krefelderin sich eine gute Kamera und begann, mit professioneller Ausrüstung zu reisen. Das Ergebnis ist jetzt in den Räumen des Gemeindezentrums der evangelischen Kirche an der Hülser Straße in St. Tönis zu sehen.

„Mit offenen Augen“ heißt die Ausstellung der Hobbyfotografin, und sie ist noch bis zum 12. Mai zu sehen. Die Auswahl, die die 50-Jährige für ihre Ausstellung getroffen hat, ist bunt gemischt. Architekturfotografie wechselt sich ab mit Porträts von Menschen, Impressionen aus Städten sind ebenso zu sehen wie Tierfotografien und spontane Schnappschüsse. Mal sind die Bilder schwarz-weiß, mal in Farbe. Jedes Fotos für sich ist ein Kunstwerk, so nah beieinander hängend und so wild gemischt nehmen sich die verschiedenen Motive aber gegenseitig die Wirkung.

Wer es schafft, das Umfeld auszublenden und sich auf das einzelne Foto zu konzentrieren, der entdeckt teilweise ganz außergewöhnliche Momente, die die Fotografin eingefangen hat. So gibt es ein Foto, das das Tor einer Kasbah, einer Festung in Marokko, zeigt. Es ist ein schweres braunes Holztor, umgeben von lehmiger Mauer. Im Moment der Fotografie öffnet ein Kind die große, orientalisch anmutende Tür ein Stück weit, und helle Lichtstrahlen fallen herein. So ist ein Bild entstanden, das auf eine ganz eigene Art Hoffnung ausstrahlt.

Ganz anders sind die Fotografien, die Isabelle Trak vor ein paar Monaten auf Kuba gemacht hat. Menschen, die in einer Bar Salsa tanzen und deren schwungvolle Bewegung die Fotografin eingefangen hat, sind zu sehen. Auch typisch kubanische Straßenkreuzer hat die 50-Jährige im Bild festgehalten, Häuserschluchten aus ungewöhnlicher Perspektive fotografiert und immer wieder Menschen, die in Hauseingängen oder auf Bänken sitzen und in die Kamera lachen.

Beeindruckend sind die beiden Fotografien auf großer Leinwand, die die Säulen eines Tempels in Ägypten zeigen, die über und über mit Hieroglyphen beschriftet sind. Die Fotografin hat einen Filter über die Fotos gelegt, der den Säulen eine gewisse Patina verleiht. „Ich bearbeite alle Fotos hinterher am Computer und bin selber oft erstaunt, welche Effekte das hat“, sagt die Krefelderin. Nicht nur die Veränderung der Farben bringe oft Erstaunliches zu Tage. Manchmal sei es auch ein Ausschnitt aus einem Motiv, der das Besondere aus dem Bild heraushole.

„Als Bautechnikerin hast Du einen Blick für Formen und Perspektiven“, sagt Linda Hirt, Vorsitzende des Presbyteriums und eine Freundin von Isabelle Trak, bei der Einführung in die Ausstellung. „Und mit viel Liebe zum Detail stellst Du bei der digitalen Bearbeitung die Akzente aus jedem Foto heraus.“

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