Solingen Stadtwerke erhöhen den Strompreis

Solingen · Kunden der Stadtwerke Solingen müssen ab Januar 2013 rund zehn bis zwölf Prozent mehr für Strom bezahlen. Der Energieversorger begründet den drastischen Preisanstieg ausschließlich mit gestiegenen staatlichen Umlagen.

 Strom wird immer teurer. Alte Kühlschränke sind regelrechte Stromfresser und sollten gegebenenfalls ersetzt werden.

Strom wird immer teurer. Alte Kühlschränke sind regelrechte Stromfresser und sollten gegebenenfalls ersetzt werden.

Foto: Samsung

Was bereits Anfang September befürchtet wurde, wird nun bittere Wahrheit: Die Stadtwerke Solingen (SWS) erhöhen zum 1. Januar 2013 die Strompreise im zweistelligen Prozentbereich. Die Steigerung werde zwischen "zehn bis zwölf Prozent" liegen, erklärte gestern SWS-Vertriebsleiter Stefan Ziebs auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Anstieg ist allein auf die drastisch angehobenen Umlagen zurückzuführen. So wurde die EEG-Umlage (Erneuerbare-Energien-Gesetz) von 3,592 auf 5,277 Cent pro Kilowattstunde hochgeschraubt. Damit liegt die EEG-Umlage 2013 um knapp 47 Prozent über dem Niveau dieses Jahres. "Im Beschaffungsbereich haben wir dagegen keine Erhöhung zu verzeichnen, eher einen abschwächenden Trend", sagte Ziebs. Die Steigerungen aus dem regulativen Bereich müssten nun aber an die Kunden weitergegeben werden: "Daran kommen wir nicht vorbei."

Ein Umstand, auf den SWS-Geschäftsführer Andreas Schwarberg bereits aufmerksam machte. "Dieses Jahr sind die vom Staat initiierten Erhöhungen so hoch, dass wir die Kosten an unsere Kunden weitergeben müssen." Die staatlichen Umlagen gelten bundesweit für alle Energieanbieter. Die Strompreisschraube weiter nach oben zieht zudem eine neue Offshore-Haftungsumlage, auch die Netzbetreiber wollen mehr Geld. Bis zum Wochenende bekommen die Stromkunden nun Post von den Stadtwerken und werden über die Strompreiserhöhungen unterrichtet. Im Bereich der Grundversorgung würden die Stadtwerke ihren Kunden Optimierungsangebote unterbreiten, um den Preisanstieg abzufedern.

Durchschnittlich 25 bis 26 Cent je Kilowattstunde zahlen die Verbraucher für Strom. Ein Vier-Personen-Haushalt, so eine Modellrechnung, sollte mit 4000 Kilowattstunden im Jahr auskommen. Das ergibt eine Stromrechnung von etwas mehr als 1000 Euro. Der Strompreis setzt sich aus Energielieferung, Netznutzung sowie Steuern, Abgaben und Umlagen zusammen. 55 bis 60 Prozent entfallen laut Ziebs mittlerweile auf Steuern, Umlagen und Abgaben. Vor rund 15 Jahren lag dieser Wert noch unter 25 Prozent.

Mehr als 100 Energieversorger haben schon ihre Preise erhöht. Auch in den Nachbarstädten. Bei den Stadtwerken Hilden steigt beispielsweise der Grundversorgungstarif um knapp 19 Prozent, die Stromrechnung eines Haushaltes mit vier Personen steigt damit um 234 auf 1468 Euro. Ebenfalls tiefer in die Tasche greifen müssen Kunden der Monheimer Elektrizitäts- und Gasversorgungs GmbH, hier liegt der Anstieg bei über 14 Prozent.

Für Wasser wird es laut Stefan Ziebs keine Preiserhöhungen geben. Beim Gas garantieren die Stadtwerke bis Ende April 2013 stabile Preise für alle Sondervertragskunden. Das sind immerhin 70 Prozent aller SWS-Gaskunden. Der Rest musste bereits zum 1. November dieses Jahres wegen gestiegener Abwicklungs- und Bezugskosten eine Preiserhöhung im Grundversorgungstarif um 0,42 Cent brutto pro Kilowattstunde hinnehmen.

(RP/jco)
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