Baseball Neues Konzept für die Baseball-Talente

Solingen · Bei den Alligators klafft eine Lücke im Nachwuchs. Die Baseballer verfügen nicht über genug Spieler im Juniorenalter. Damit die Nachwuchstalente trotzdem im Verein bleiben, haben die Verantwortlichen eine attraktive Lösung gefunden.

 Juniorenspieler Luka Wolf gehört bereits zum erweiterten Kader des Baseball-Bundesligisten.

Juniorenspieler Luka Wolf gehört bereits zum erweiterten Kader des Baseball-Bundesligisten.

Vor zwei Jahren war die Situation in der Juniorenmannschaft der Solingen Alligators noch bestens. Die Mannschaft hatte sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert, blieb dort allerdings unter ihren Möglichkeiten. Viel nachgekommen ist jedoch nicht, so dass die Solingen Alligators vor einer schweren Entscheidung standen. "Entweder hätten wir das Juniorenteam immer mit Jugendspielern auffüllen müssen und wären deshalb kaum wettbewerbsfähig gewesen", erklärt Bundesliga-Trainer Norman Eberhardt. "Oder wir integrieren die acht Spieler direkt in den Männerbereich. Dafür haben wir uns schließlich entschieden." Zusammen mit Jugendkoordinator Mehmet Alkan hat Eberhardt ein Konzept ausgearbeitet, um den Baseballern trotz der ungünstigen Situation eine gute Perspektive zu bieten.

Die Alligators verfügen über drei Teams im Männerbereich. Das Aushängeschild in der Bundesliga, das Aufbauteam in der Regionalliga und die aufstrebende Dritte Mannschaft, die zuletzt den Sprung in die Verbandsliga geschafft hat. "Dort werden die Spieler alle gemeldet", erläutert Eberhardt. "Da sie natürlich alle unter 21 Jahre alt sind, dürfen sie problemlos nach oben springen." Geplant ist, die Regionalliga-Mannschaft noch deutlicher als Talentschmiede hervorzuheben und die talentierten Junioren dort antreten zu lassen. "Dazu hat jeder die Chance, sich mit Trainingseifer und guten Leistungen für die Bundesliga zu empfehlen", betont der Trainer. Die beiden vermeintlich talentiertesten Nachwuchsbaseballer, Oskar Matzpreiksch und Luka Wolf, sind sogar von Beginn an im erweiterten Kader des Premiumteams.

"Natürlich ist das neue Konzept ein wenig aus der Not heraus geboren", gibt Eberhardt zu. "Aber es eröffnet Chancen und kann mir auch in der Bundesliga helfen, das Leistungsprinzip stärker zu verfolgen." So hält es der Coach nicht für ausgeschlossen, dass sich sogar ein etablierter Bundesligaspieler anstelle eines Nachwuchs-Baseballers auf der Bank wiederfindet – wenn er nicht ordentlich trainiert. Um sich ein Bild von den Qualitäten der neuen Spieler zu machen, hat der Trainer im kommenden Jahr sogar noch etwas mehr Zeit. Die Saison beginnt erst am 21. April bei den Dortmund Wanderers und nicht, wie üblich, am ersten Wochenende des Monats.

Die Rüstung für diesen Tag ist nicht nur im Bereich der Nachwuchsspieler im vollen Gange. Neben Travis Bass ist es dem Verein gelungen, einen weiteren US-Amerikaner zu verpflichten. "Ein 23-jähriger vielseitig einsetzbarer Spieler", sagt Eberhardt. "Er wird uns vor allem durch seine Schnelligkeit helfen." Den Namen möchte der Trainer noch so lange zurückhalten, bis der Vertrag unterschrieben ist. Die dritte freie Stelle für einen Importspieler will Eberhardt schon bald mit einem Werfer besetzen.

(trd)
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