Jugendfußball Traumtor als Entschädigung

Solingen · In der ersten Runde des Niederrheinpokals erwischten die B-Junioren des BV Gräfrath ein Traumlos. Gegen Rot-Weiß Oberhausen setzte es zwar eine 1:7-Klatsche, doch die Solinger sind um eine wertvolle fußballerische Erfahrung reicher.

Dass die B-Junioren des BV Gräfrath ihre Begegnung gegen den SC Rot-Weiß Oberhausen kaum gewinnen können, hatte eigentlich schon vor Spielbeginn festgestanden — auch wenn der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat. Der Leistungsunterschied zwischen den beiden Mannschaften ist einfach zu gewaltig. "Dazu kommt, dass wir durch die Witterungsbedingungen in den vergangenen 14 Tagen nur ein Mal trainieren konnten", sagt Gerd Kindor aus dem Gräfrather Trainergespann. "Da haben die Oberhausener als Bundesligist ganz andere Möglichkeiten."

Verloren haben die Solinger die Erstrunden-Partie des Niederrheinpokals freilich nicht nur deshalb. Die Gäste waren in allen Belangen überlegen, fußballerisch besser ausgebildet, schneller, spielfreudiger und sicherer im Umgang mit dem Spielgerät. Kein Wunder, schließlich treten die Gräfrather in der Leistungsklasse an. Trotzdem stellte sich die Mannschaft des Trainerduos Gerd Kindor und Ralf Krislak nicht nur hinten hinein. Die Truppe wollte auch offensiv Akzente setzen, was erstaunlich häufig gelang. Max Greupner vergab zwei sehr gute Möglichkeiten. Ein Mal scheiterte der Offensivmann bei einem Heber, das andere Mal verschoss er den Ball aus aussichtsreicher Position in der Nähe des Elfmeterpunkts.

Dass die Truppe defensiv wackelte, blieb nicht aus. Das erste Gegentor wäre vermeidbar gewesen. Aus dem Gewühl besorgte Taner Alaz das 1:0 für die Gäste. "Wenn wir da konsequenter dazwischen gehen, fällt der Treffer nicht", betont Kindor. Seinen zweiten Treffer verdankte Alaz BVG-Torhüter Philipp Krause, dem die Kugel durch die Finger glitt. Davon abgesehen hielten sich die Solinger in der ersten Hälfte schadlos. Die Oberhausener hingegen mussten die Führung teuer bezahlen. Kapitän Demir Botic verletzte sich unglücklich bei einem Pressschlag und musste vom Platz getragen werden.

Sportlich drehten die Rot-Weißen nach dem Seitenwechsel nochmals richtig auf. Alaz machte den Hattrick perfekt, und Niklas Wykrota erzielte beim 4:0 das am schönsten herausgespielte Tor des Tages. Der sehenswerteste Treffer blieb jedoch den Gräfrathern vorbehalten. Julian Sonios flankte den Ball halbhoch an die Grenze des Strafraums. Max Greupner zog volley ab und nagelte das Leder in die Maschen. Das Traumtor diente als schöne Entschädigung für das ansonsten klare und auch in der Form erwartete Pokal-Aus. Adrian Gorszczaruk vergab noch eine weitere Großchance nach einem schönen Alleingang.

Davon abgesehen spielten hauptsächlich die Oberhausener, die das Ergebnis bis zum Schlusspfiff standesgemäß auf 7:1 hochschraubten. Enttäuscht war das Trainergespann des BV Gräfrath trotzdem nicht. "Wir haben uns speziell in der ersten Halbzeit sehr gut verkauft", meint Gerd Kindor und sprach für ein paar seiner Fußballer sogar ein Sonderlob aus: "Luigi D'Appollonio und Julian Flieter haben auf den Sechser-Positionen stark gespielt. Außerdem hat mir Harald Rübenstrunk in der Außenverteidigung gut gefallen."

(trd)
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