Bergischer HC Einladung zum Tore werfen

Bergischer HC · Abgesehen von einem sechsminütigen Aussetzer hielt der Bergische HC beim THW Kiel in der ersten Halbzeit gut mit. Den Fünf-Tore-Rückstand konnte der Erstliga-Aufsteiger nach Wiederbeginn nicht halten, weil das Starensemble nun ernst machte und am Ende verdient mit 34:18 gewann.

 Hendrik Pekeler (r. / im Zweikampf mit Milutin Dragicevic) spielte an alter Wirkungsstätte 60 Minuten durch. Nachdem der 20-Jährige seine Nervosität abgelegt hatte, gehörte er zu den besten BHC-Akteuren.

Hendrik Pekeler (r. / im Zweikampf mit Milutin Dragicevic) spielte an alter Wirkungsstätte 60 Minuten durch. Nachdem der 20-Jährige seine Nervosität abgelegt hatte, gehörte er zu den besten BHC-Akteuren.

Foto: Stefan Klahn

Jan Stochl hatte es etwas dagegen, dass der Bergische HC in der ersten Halbzeit womöglich hoffnungslos in Rückstand geraten würde. Als in der bis auf wenige Plätze ausverkauften Sparkassen-Arena das Schiffshorn zur Pause ertönte, hatte der Keeper des Aufsteigers elf Paraden verzeichnet.

Einen freien Wurf von Henrik Lundström hatte der Tscheche beispielsweise gerade erst abgewehrt. Oder auch Marcus Ahlm hatte bei seinem unbedrängten Abschluss vom Kreis gegen ihn in der Endphase der ersten Hälfte alt ausgesehen.

Wenig auszurichten hatte Jan Stochl allerdings in der Phase, als seine Vorderleute für wenige Minuten den Kopf im Angriff verloren hatten. Nach Treffern von Alexander Oelze (Siebenmeter) und Jens Reinarz (Linksaußen) war von der Anfangsnervosität der beiden bisherigen Erstliga-Auftritte keine Spur.

Zwei Fehlpässe und ein Fehlpass von Jiri Vitek sowie weitere Fehlversuche von Kristian Nippes, Hendrik Pekeler und Runar Karason aber bedeuteten die Einladung für den THW Kiel, die die Bergischen gar nicht hatten aussprechen wollen. Von sechs Tempogegenstößen verwerteten Kim Andersson (2), Filip Jicha (2) und Christian Sprenger fünf zum 7:2 (10.).

Exakt dieser Abstand hatte 20 Minuten später immer noch Bestand. Weil die Bergischen ihre Angriffe deutlicher kontrollierter zu beenden versuchten. Weil Jan Stochl immer wieder einen schweren Ball hielt. Aber vor allem, weil das Starensemble nach dem sechsminütigen Zwischenspurt deutlich erkennbar auf Sparflamme nur seine Pflicht erfüllte.

In der 3:2:1-Deckung mit Daniel Narcisse auf der Spitze hatten die Kieler nicht mehr zu tun, als clever zu verschieben und auf einen Fehler oder einen schwachen Abschluss zu warten. Bezeichnend ließ Filip Jicha bei einem der wenigen BHC-Schnellangriffe Christian Hoße ziehen, als er erkannte, dass er sich richtig hätte anstrengen müssen, um mit dem flinken Linksaußen mitzuhalten.

Alfred Gislasson verärgert

Auch wenn Christian Hoße anschließend an Kiels Schlussmann Andreas Palicka scheiterte, hatte Alfred Gislasson genug gesehen. Der THW-Coach war verärgert und ließ es seine Truppe nicht nur in der Auszeit (26.) merken.

Wohl auch in der Kabine muss Gislasson deutlich geworden sein, um etwas mehr Motivation aus seinen Mannen herauszukitzeln. Was das bedeuten sollte, bekam der Aufsteiger sogleich in den ersten Minuten nach Wiederbeginn zu spüren.

Nun machte der Vize-Meister ernst. Dominik Klein, Kim Andersson und Momir Ilic (2)erhöhten innerhalb von nur vier Minuten mit Leichtigkeit auf 18:9. Auf der Gegenseite quälten sich Karason, Oelze, Klev und Co. gegen die nun defensive 6:0-Abwehr.

Die Bälle wurden abgeblockt oder leichte Beute von Andreas Palicka, der zwischen den Pfosten die kompletten 60 Minuten den Vorzug bekam vor Thierry Omeyer. Die Ausbeute des BHC waren zwar wie in Durchgang eins neun Treffer, nur hatte der THW Kiel zur Begeisterung seiner Anhänger oftmals gezaubert und 20 Tore produziert.

(RP)
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