Bergischer HC Der Funke Hoffnung überlebt

Bergischer HC · Am Schluss drohte ein zweites Lemgo, doch der Bergische HC hat einen 28:25-Sieg gegen den TV Hüttenberg in den letzten beiden Spielminuten ins Ziel gerettet. Vorausgegangen war eine begeisternde Phase zu Beginn der zweiten Hälfte, in der die Gastgeber auf acht Tore davongezogen waren.

Einen Impuls hatten die Verantwortlichen des Bergischen HC mit der Entscheidung setzen wollen, Trainer HaDe Schmitz zu beurlauben und durch Sebastian Hinze und Kristoffer Moen zu ersetzen. Äußerlich war davon im Bundesliga-Heimspiel gegen den TV Hüttenberg zunächst wenig zu erkennen. Die Handballer starteten in ihrer üblichen Besetzung, deckten gewohnt mit einer aggressiven 6:0-Deckung und hatten im Angriff erhebliche Probleme. Doch ein bisschen Glück und Geschick reichte in der ersten Hälfte, dass nach Wiederanpfiff eine der besten Phasen in jüngster Vergangenheit den BHC auf die Siegerstraße brachte.

Für beide Mannschaften stand in der ausverkauften Klingenhalle sehr viel auf dem Spiel. Der Bergische HC wollte den letzten Funken Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt am Leben erhalten, der TV Hüttenberg hatte die Chance, mit einem Sieg auf den letzten Nicht-Abstiegsplatz aufzuschließen. Die Bedeutung der Begegnung war beiden Teams anzumerken. Im Angriff reihten sich Fehler an Fehler. Erst in der fünften Minute gelang dem BHC durch Jens Reinarz das erste Tor zum 1:1. Dass es trotzdem zu einer Pausenführung der Gastgeber reichte, verdankte der BHC Torhüter Mario Huhnstock, der zehn Mal parierte, und zumindest ein klein wenig auch dem Gegner, der gleich bei drei Siebenmetern patzte.

Schon in der Schlussphase der ersten Hälfte hatten sich bessere Zeiten für den Großteil der Anhänger in der Klingenhalle angekündigt. Fabian Böhm und Alexander Oelze waren mit Rückraum-Treffern erfolgreich gewesen. Dazu war Hendrik Pekeler ein Tor in letzter Sekunde gelungen. Mit der 11:10-Führung im Rücken und dem unbedingten Willen, das Spiel zu gewinnen, kam der BHC aus der Kabine. Fabian Böhm setzte die entscheidenden ersten Akzente. Der Rückraumspieler tankte sich zwei Mal aggressiv an den Kreis durch — 13:10. Wenig später setzte er Richard Wöss bei seinem ersten von insgesamt acht Toren in Szene.

Der Österreicher stellte nun den Unterschied dar. Der BHC spielte nun vermehrt über Außen und räumte mit Wöss erfolgreich ab. Nach Max Weiß' 22:14 schienen sich die Bergischen im ruhigem Fahrwasser zu befinden. Doch nach fünf Hüttenberger Treffern in Folge, einem verworfenen Siebenmeter durch Jens Reinarz und einer klaren Roten Karte gegen Alexander Oelze kamen Erinnerungen auf. Schon gegen den TBV Lemgo hatte die Mannschaft eine hohe Führung in den Schlussminuten verspielt.

Diesmal blieben die belasteten Seelen des BHC-Publikums verschont. 63 Sekunden vor Schluss fasste sich Runar Karason ein Herz und traf zum 27:25. Danach blieb Mario Huhnstock Sieger. Zu einem Herzstillstand in Form des Ausgleichs kam es diesmal nicht. Und der letzte Funke Hoffnung? Er lebt.

(RP)
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