Bergischer HC Der letzte Strohhalm

Bergischer HC · Drei Spieltage vor Schluss haben die Verantwortlichen des Bergischen HC gehandelt und HaDe Schmitz beurlaubt. Für neuen Schwung im Kampf um den Klassenerhalt sollen Sebastian Hinze und Kristoffer Moen sorgen.

 Trainer HaDe Schmitz wurde gestern beim Bergischen Handball-Club beurlaubt.

Trainer HaDe Schmitz wurde gestern beim Bergischen Handball-Club beurlaubt.

Foto: Gregor Eisenhuth

Die 20:37-Niederlage bei der SG Flensburg-Handewitt war bitter für den Bergischen HC. Noch in der abschließenden Pressekonferenz hatte Manager Stefan Adam Konsequenzen angekündigt. Gestern ließen die Verantwortlichen Taten folgen. HaDe Schmitz wurde mit sofortiger Wirkung von seiner Tätigkeit als Trainer beurlaubt. Die Nachfolge für die letzten drei Partien in der Handball-Bundesliga übernehmen BHC-Jugendkoordinator Sebastian Hinze und Profi Kristoffer Moen. Hauptgrund für die Entscheidung ist die jüngste Abwärtsspirale, in der sich die Mannschaft befand, und die Tatsache, dass der Bergische HC im Kampf um den Klassenerhalt noch immer eine kleine Chance hat.

Das sieht auch HaDe Schmitz so: "Die Heimspiele gegen den TV Hüttenberg und HBW Balingen-Weilstetten kann die Mannschaft beide gewinnen". Sollte die HSG Wetzlar in ihrem schweren Restprogramm punktlos bleiben, würde der Bergische HC aufschließen und am Ende der Saison sogar noch zwei Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt mit den Wetzlarern austragen. Daher hat HaDe Schmitz Verständnis, dass der Verein diesen letzten Strohhalm ergreifen möchte. "Mit Sebastian Hinze und Kristoffer Moen hat der BHC sich auch genau für die richtigen Leute entschieden", betont der Ex-Coach. "Vielleicht geben die Beiden den entscheidenden Impuls. Sie genießen nicht nur die Anerkennung innerhalb der Mannschaft, sondern seitens des gesamten Umfelds."

Teilweise harsche Kritik

In dem ist HaDe Schmitz zuletzt nicht mehr gut weggekommen. Seitens der BHC-Anhänger wurde der Trainer teilweise harsch kritisiert. "Im Abstiegskampf ist es wichtig, dass das Umfeld wie ein Mann hinter der Mannschaft steht", erklärt Schmitz. Daher kann der 64-Jährige den Schritt des Vereins akzeptieren. "Ich muss mich natürlich auch der Tatsache stellen, dass zuletzt ein paar Spiele verloren gegangen sind, die anders hätten ausgehen müssen." HaDe Schmitz wünscht der Mannschaft aufrichtig, dass sie in der Bundesliga bleiben darf. Das Verhältnis zu den Handball-Profis sei auch in der Schlussphase immer noch hervorragend gewesen.

Ein bisschen enttäuscht ist Schmitz aber trotzdem. Vorgestern hatte er noch eine Mannschaftssitzung abgehalten, von deren Wirkung er überzeugt ist. "Ich hätte gerne bis zum Ende weiter gekämpft." Wobei nach Saisonschluss wohl ohnehin Schluss gewesen wäre. "Es sind zu viele Dinge in Bezug auf meine Person passiert, die meine Entscheidung bekräftigt haben, das Engagement zu beenden", sagt HaDe Schmitz. Damit meint der Trainer aus seiner Sicht unfaire persönliche Angriffe von Außen auf ihn und sogar seine Frau Petra. Mit ihr gönnt er sich bald einen langen Sommerurlaub. "Darauf freue ich mich schon sehr. Danach möchte ich nicht ausschließen, dass ich mich noch einmal einem Handball-Projekt widmen werde."

(trd)
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