Fußball-Bezirksliga „Kleiner Umbau“ mit dem Meistermacher

Die Verantwortlichen von Fußball-Bezirksligist SV Ditib hatten zuletzt keine einfache Zeit, schließlich ging das Saisonfinale total in die Hose. „Die letzten sieben, acht Wochen waren eine reine Katastrophe“, sagen Zülküf Yagir und Ahmet Karaca.

 Sahin Sezer hat sich nicht nur beim VfB Solingen den Ruf eines akribischen Arbeiters erworben, der vieles aus einer Mannschaft herauskitzeln kann. Davon will jetzt auch DITIB profitieren.

Sahin Sezer hat sich nicht nur beim VfB Solingen den Ruf eines akribischen Arbeiters erworben, der vieles aus einer Mannschaft herauskitzeln kann. Davon will jetzt auch DITIB profitieren.

Foto: KURT KOSLER

Die beiden Teammanager haben sich maßgeblich um den Kader der kommenden Spielzeit gekümmert. Bei zuletzt einem Punkt aus sieben Spielen und 25 Gegentoren habe ein „kleiner Umbau“ vonstattengehen müssen. „Nun sind wir optimistisch“, sagen Yagir und Karaca, „denn wir haben Leistungsträger halten können und Hoffnungsträger geholt.“

Der Fünfte der aktuellen Spielzeit, der eine lange Phase auch ganz oben stand, will sich aber erst mal nur stabilisieren und einen guten Ball spielen. Insbesondere die wichtigste Personalie – die des Cheftrainers – hatte lange auf sich warten lassen, birgt jetzt aber auch die größte Hoffnung. Denn: VfB-Meistermacher Sahin Sezer kommt. Und der kann Teams fit machen und spielerisch nach vorne bringen. Aufgrund seines späten Einstiegs stehe er ihm und Karaca in der Vorbereitung erst einmal zur Seite, wie Yagir betont: „Er hilft uns jetzt im Hintergrund und ab dem Saisonauftakt ist Sahin dann voll dabei.“ Mit Vedat Atalay, der aus dem Neusser Kreis kommt, unterstützt den Verein zudem ein Funktionär, der nahe an der Mannschaft sein soll. Yagir: „Das wichtigste ist, dass wir eine Mannschaft werden.“

In der Tat: Von den Einzelspielern gehörte Ditib auch in der abgelaufenen Runde schon zum Besten der Liga – zum großen Wurf reichte es dennoch nicht. Denn die Chemie stimmte zu häufig nicht: auf und neben dem Platz. Auch deshalb habe man sich von einigen Spielern getrennt, heißt es. Acht Akteure verlassen den Verein: Davide Lo Martire geht nach vier Jahren und 100 Toren zum 1. FC Wülfrath. Dorthin soll es gerüchteweise auch Yasin Sahin wieder ziehen. Faouzi Benabdellah bleibt am Weyersberg, geht aber zur Britannia. Gaspare Spinella wechselt zum VfB. Asma Afful-Siebler macht ein Auslandsjahr. Ditib-Urgestein Burak Balim zieht es nach Sonnborn. Der beruflich zu stark eingebundene Gökhan Dalmis geht zu Sparta Bilk. Unklar ist die Zukunft von Damian Marchewka – bei Ditib wird sie nicht liegen.

Darauf wollte der Verein mit ebenso vielen Zugängen reagieren. Allen voran der bereits vermeldete Ahmed Al Khalil ließ aufhorchen. Doch der Außenstürmer, der maßgeblichen Anteil am Landesliga-Verbleib des FC Remscheid hatte, kommt nun doch nicht. Das gilt auch für Henry Osei Owusu (SSVg Velbert II) sowie das TVD-Velbert-Trio Sopita da Silva, Tadun-Scott Weldert und Dino Salkovic. „Das war ein Stress wie noch nie“, sagen Ditibs Kaderplaner. Sie bleiben dabei: „Es wurden Papiere bei Ditib unterschrieben. Wir gehen davon aus, dass alle zum FCR gehen. Mal schauen, was passiert. Für uns ist es besser, es passiert jetzt, als mitten in der Saison.“

Dafür kamen in den letzten Wochen noch andere Zugänge hinzu. Daniel Rybicki war jahrelang der Anker im Mittelfeld von Wald 03. Fatih Sezer kehrt vom FC Pesch zurück nach Solingen und will sich „voll fit“ machen. Tolga Üyümaz kommt ebenfalls von 03. Aykut Türk stößt als Stürmer vom FC Kray an den Weyersberg. Und aus der Kreisliga A holt Ditib mit Goran Antelj einen der auffälligsten Spieler der Saison. Er ist übrigens nicht der einzige Zugang von Vatanspor: Auch Identifikationsfigur Rifo Djokovic kommt als Betreuer von der Zietenstraße an den Weyersberg.

Für das Tor oder die Defensive halte man die Augen weiter auf, unter Zugzwang sei man hier aber nicht. „Wir wollten umrüsten“, sagen Karaca und Yagir, „der Aufstieg ist vorerst kein Thema.“ Favoriten seien Wülfrath und der ASV Mettmann. „Wir wollen erst einmal außen herum Ruhe haben und dann schönen Fußball spielen.“

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